Maas zur Evakuierung: Werden nicht alle aus Afghanistan ausfliegen können

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) befürchtet, dass die Zeit nicht mehr ausreichen wird, um alle aus Afghanistan herauszuholen.

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) befürchtet, dass die Zeit nicht mehr ausreichen wird, um alle aus Afghanistan herauszuholen.

Berlin. Die Situation in Afghanistan spitzt sich täglich zu. Gleichzeitig bleibt immer weniger Zeit, die Menschen aus dem Land zu bringen. Es müssen noch etliche Deutsche und afghanische Ortskräfte mit ihren Familien evakuiert werden – doch die Taliban haben bereits angekündigt, dass die Evakuierungszeit nicht über den 31. August hinaus verlängert werden wird.

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Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) äußerte nun bei „Bild Live“ Bedenken: „Ich gehe davon aus, dass es heute im Laufe des Tages eine Entscheidung in Washington darüber geben wird, ob die Evakuierungsaktion verlängert wird oder nicht.” Er fürchte, dass Deutschland es nicht schaffen werde, alle Betroffenen bis zum Ablauf des Ultimatums aus Afghanistan herauszuholen. „Ich gehe nicht davon aus, dass wir alle ausfliegen können, die wir ausfliegen wollen“, sagte er am Dienstag in der Sendung.

Die Bundeswehr hat in den vergangenen Tagen über ihre Luftbrücke rund 3800 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen, darunter 351 deutsche Staatsbürger. Mit weiteren rund 100 Deutschen und ihren Familien, die noch vor Ort ausharrten, stehe man in Kontakt, deren Standorte seien bekannt, sagte Maas. Auch heute versuche die Bundeswehr wieder, diese Menschen einigermaßen sicher an den Flughafen zu bringen.

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Maas sagte, Deutschland spreche auch mit den Taliban, um etwa zu gewährleisten, dass deutsche Staatsbürger Kontrollpunkte der Islamisten passieren können. Dies sei „schrecklich“, aber dazu gebe es derzeit keine Alternative.

US-Stützpunkt Ramstein: Rettungsdrehkreuz für Afghanistan

Auf einem Evakuierungsflug hat eine afghanische Frau kurz nach der Landung in Ramstein ein Kind im Frachtraum einer C-17 zur Welt gebracht.

Der SPD-Politiker macht außerdem ein Schuldeingeständnis: Die Situation in Afghanistan habe „viel damit zu tun, dass wir die Lage falsch eingeschätzt haben, dass wir nicht davon ausgegangen sind, dass Kabul so schnell fällt, dass sich Streitkräfte nicht entgegenstellen, dass Präsident Ghani das Land verlässt“.

RND/lr mit Material der dpa

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