Maas: Reisewarnung für Türkei bleibt bestehen

Sonnenschirme liegen am Strand von Lara auf leeren Strandliegen. Die Bundesregierung stuft die Türkei als Hochinzidenzgebiet ein.

Sonnenschirme liegen am Strand von Lara auf leeren Strandliegen. Viele deutsche Urlauber dürften jedoch weiterhin nicht in die Türkei reisen: Die deutsche Reisewarnung in der Corona-Krise soll bis auf Weiteres aufrechterhalten werden.

Berlin. Die deutsche Reisewarnung für die Türkei bleibt bis auf Weiteres bestehen. Das sagte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Donnerstagvormittag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu in Berlin. Zuvor hatten sich Maas und Cavusoglu für ein Gespräch getroffen.

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Viele, nicht nur in der Tourismusindustrie würden sich eine Aufhebung der Reisewarnung wünschen, sagte Maas. Für Deutschland sei in dieser Frage jedoch eine Abstimmung mit der EU sehr wichtig. “Nur wenn wir im Gleichklang handeln, ist es möglich, das Virus zu kontrollieren”, erklärte er.

Sowohl Deutschland als auch die EU orientierten sich bei Fragen der Grenzöffnungen und bei Reisewarnungen an Daten zum Infektionsgeschehen in den betreffenden Ländern. Cavusoglu und er hätten bei ihrem Treffen “eine Vielzahl an Daten ausgetauscht”, die nun auch dem Gesundheitsministerium zur Verfügung gestellt würden. Die gemeinsame Hoffnung sei, dass es bald zu mehr Öffnungen komme.

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Ankara wirbt um deutsche Touristen

Der türkische Außenminister hat der EU vorgeworfen, Reisebeschränkungen für die Türkei aus “politischen Motiven” aufrechtzuerhalten. Einige Länder, die Brüssel auf die Liste der Staaten aufgenommen habe, aus denen Menschen wieder in die EU einreisen dürften, stünden schlechter da als die Türkei, sagte Cavusoglu. “Da sehen wir, dass mit politischen Motiven entschieden wurde.”

Die EU-Liste müsse im Rahmen von “objektiven Kriterien” bewertet werden.

Cavusoglu war gemeinsam mit dem türkischen Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy nach Deutschland gereist, der sich mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) treffen wollte. Ein Fokus der Gespräche war neben den Krisenherden Syrien und Libyen die deutsche Reisewarnung für die Türkei.

Die Bundesregierung hat die im März wegen der Corona-Pandemie verhängte weltweite Reisewarnung inzwischen für 32 europäische Länder aufgehoben. Für die Türkei und etwa 160 weitere Länder gilt sie aber nach jetzigem Stand bis zum 31. August weiter. Die Türkei trifft das als drittbeliebtestes Urlaubsland der Deutschen nach Spanien und Italien besonders hart. Außerdem hat die Bundesregierung die Türkei zusammen mit rund 130 anderen Ländern als Corona-Risikogebiet eingestuft.

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Ankara wirbt schon seit einiger Zeit für deutsche Touristen, bei denen vor allem der Urlaubsort Antalya beliebt ist. Flughäfen und Hotels bereiten sich schon auf ausländische Touristen vor. Die Einrichtungen müssen sich an zahlreiche Richtlinien halten, an Stränden etwa gilt ein Sicherheitsabstand, am Pool gibt es nur abgepackte Handtücher, und in Flughäfen und Hotels werden Wärmebildkameras eingesetzt. Die Regierung hat ein Zertifikationsprogramm entwickelt, an dem sich Gastronomen und Hotels freiwillig beteiligen können. Auch deutsche Firmen wie der TÜV Süd stellen Inspektoren.

Urlaub trotz Corona: Der Reisereporter auf der Urlaubsinsel Mallorca

10.900 Touristen sind im Rahmen eines Pilotprojekts auf die Balearen geflogen, um Urlaub unter Corona-Regeln zu testen. Darunter auch Maike Geißler.

Durch die Corona-Pandemie sind die Tourismuszahlen in der Türkei stark eingebrochen. Im Mai kamen rund 30.000 Besucher in das Land und damit 99,26 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das Tourismusministerium am Montag mitteilte. In den ersten fünf Monaten des Jahres gingen die Besucherzahlen demnach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 66,35 Prozent zurück. Vergangenes Jahr machten nach offiziellen Angaben mehr als fünf Millionen Deutsche dort Urlaub. Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige für die Türkei.

RND/feh/dpa

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