Reaktionen aus der Politik

Lulas Wahlsieg in Brasilien: Putin gratuliert, Scholz freut sich auf „vertrauensvolle Zusammenarbeit“

Nach seinem Sieg in der Stichwahl gegen Amtsinhaber Jair Bolsanaro erhält Luiz Inácio Lula da Silva Gratulationen aus der Politik.

Nach seinem Sieg in der Stichwahl gegen Amtsinhaber Jair Bolsanaro erhält Luiz Inácio Lula da Silva Gratulationen aus der Politik.

Moskau. Kremlchef Wladimir Putin hat Brasiliens Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva zum Sieg in der Stichwahl gegen Amtsinhaber Jair Bolsanaro gratuliert. „Die Ergebnisse der Abstimmung haben Ihre hohe politische Autorität bestätigt“, schrieb Putin nach Angaben des Kremls vom Montag. „Ich setze darauf, dass wir mit gemeinsamen Anstrengungen die weitere Entwicklung der konstruktiven russisch-brasilianischen Zusammenarbeit in alle Richtungen sichern.“ Brasilien und Russland arbeiten auch in der Brics-Gruppe (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) zusammen.

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Putin, der in Moskau seit mehr als 20 Jahren an der Macht ist, und Lula kennen sich bereits aus früheren Amtszeiten. Russland sieht Brasilien als Partner, weil sich das Land den westlichen Sanktionen wegen Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht angeschlossen hat. Bolsonaro hatte zuletzt vor allem um Lieferungen von Diesel und Düngemitteln aus Russland geworben.

Steinmeier: „Brasilien ist für Deutschland ein wichtiger strategischer Partner“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) haben Luíz Inácio Lula da Silva zum Sieg bei der Präsidentenwahl in Brasilien gratuliert. „Brasilien ist für Deutschland ein wichtiger strategischer Partner und ein Schlüsselakteur, um die globalen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen“, erklärte Steinmeier am Montag in Berlin. Er freue sich „auch persönlich“, die Zusammenarbeit fortzusetzen. Scholz gratulierte bei Twitter. Er freue sich auf eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit insbesondere in Fragen von Handel und Klimaschutz, erklärte er.

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In seiner Gratulation schrieb Steinmeier weiter, Deutschland stehe bereit, „die strategische Partnerschaft zwischen unseren Ländern zum Wohle unserer beiden Gesellschaften und der Zukunft unseres Planeten mit Leben zu füllen“. Zudem regte er ein Treffen mit Lula an. „Mit einer baldigen persönlichen Begegnung könnten wir dem deutsch-brasilianischen Verhältnis neue Impulse geben und zeigen, dass Demokratien in Zeiten verschärfter geopolitischer Konfrontation zusammenstehen“, schrieb der Bundespräsident.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat Brasiliens Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva zum Sieg in der Stichwahl gegen Amtsinhaber Jair Bolsanaro gratuliert. „Die Wahl in Brasilien hat einen Sieger, aber mehrere Gewinner“, sagte die Grünen-Politikerin am Montag bei einem Besuch in Kasachstan. Größter Gewinner sei die brasilianische Demokratie. „Denn die Wahlen, die ja sehr knapp waren, sind transparent und fair abgelaufen. Gerade in diesen Zeiten ist das so, so wichtig für unser Vertrauen in Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.“

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Bolsonaro erkannte Niederlage in den ersten Stunden nicht an

Ein anderer großer Gewinner sei das Weltklima, sagte Baerbock. „Damit wir alle und unsere Kinder in Zukunft in Sicherheit leben, ist klar, dass wir gerade die letzten großen Wälder, die letzten großen Regenwälder erhalten müssen.“ Der Ausgang der Wahl gebe Hoffnung, „dass die ungebändigte Abholzung des Regenwaldes in Brasilien bald ein Ende hat und dass Brasilien wieder ein Antreiber in unserem gemeinsamen Kampf gegen die Klimakrise wird“.

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US-Präsident Joe Biden hat Luiz Inácio Lula da Silva zum Sieg bei der brasilianischen Präsidentenwahl gratuliert. Biden betonte dabei in der Nacht zum Montag ausdrücklich, dass die Abstimmung „frei, fair und glaubwürdig“ gewesen sei.

Die EU hat Brasiliens Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva zum Sieg in der Stichwahl gegen Amtsinhaber Jair Bolsonaro gratuliert. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen bei der Bewältigung drängender globaler Herausforderungen, von der Ernährungssicherheit über den Handel bis hin zum Klimawandel“, schrieb Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Montag auf Twitter. Ratspräsident Charles Michel nannte als Bereiche der Zusammenarbeit Frieden und Stabilität, Wohlstand sowie den Klimawandel.

Der Linkspolitiker Lula, der bereits von 2003 bis 2010 Präsident war, holte sich den Sieg in der Stichwahl am Sonntag nach amtlichen Angaben mit 50,9 Prozent. Der rechte Amtsinhaber Bolsonaro erhielt demnach 49,1 Prozent. Bolsonaro erkannte seine Niederlage in den ersten Stunden nicht an. Im Wahlkampf hatte er mehrfach Zweifel am Wahlsystem gestreut und angedeutet, das Ergebnis möglicherweise nicht zu akzeptieren.

RND/dpa

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