Baerbock-Auftritt in Lübeck wegen Buttersäure abgesagt - Zwischenrufe in Ahrensburg
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/PJ2H653U2NFDDABED36O724XFI.jpeg)
Ein Feuerwehrmann im ABC Schutzanzug steht in der Nähe der Freilichtbühne in Lübeck, wo es einen Zwischenfall gegeben hat. Auf dem Areal hätte nachmittags eine Wahlkampfveranstaltung von Bündnis 90/Die Grünen mit Spitzenkandidatin Heinold und Außenministerin Baerbock stattfinden sollen.
© Quelle: Volker Gerstmann/TNN/dpa
Lübeck. Unbekannte haben auf dem Gelände der Freilichtbühne in Lübeck Buttersäure versprüht. Dort sollte am Samstagnachmittag eine Wahlkampfveranstaltung der schleswig-holsteinischen Grünen stattfinden, zu der auch Außenministerin Annalena Baerbock erwartet wurde. Aus Sicherheitsgründen wurde die Veranstaltung am Samstagnachmittag abgesagt. Eine für den Abend geplante Veranstaltung mit Baerbock in Ahrensburg bei Hamburg fand hingegen statt. Dort wurde Baerbock jedoch mit kritischen Zwischenrufen empfangen.
In Schleswig-Holstein wird am 8. Mai ein neuer Landtag gewählt.
Lübeck: Grünen-Mitarbeiter bemerkten beißenden Geruch
Mitarbeiter der Grünen hatten am Morgen bei den Vorbereitungen der Bühne einen beißenden Geruch bemerkt und die Feuerwehr verständigt. Wie ein Sprecher des Landesverbands der Grünen in Schleswig-Holstein mitteilte, wurde niemand verletzt. Die Polizei hatte zuvor von fünf Personen gesprochen, die über leichte Atemwegsreizungen klagten und vor Ort behandelt wurden.
Buttersäure versprüht: Grüne sagen Wahlkampf-Veranstaltung mit Baerbock ab
Nach dem Fund einer übelriechenden Flüssigkeit haben die Grünen eine Wahlkampf-Veranstaltung mit Annalena Baerbock in Lübeck am Samstag abgesagt.
© Quelle: Reuters
Über dem Gelände lag noch bis zum frühen Nachmittag ein deutlich wahrnehmbarer Gestank, berichteten die „Lübecker Nachrichten“. Ein Großaufgebot der Feuerwehr sei bis zum Mittag im Einsatz gewesen.
Die Grünen in Schleswig-Holstein verurteilten den Vorfall scharf: „Kein solcher Angriff wird unsere politischen Positionen verändern, im Gegenteil wird damit abermals deutlich, dass es Einzelnen nicht um die argumentative Auseinandersetzung geht“, hieß es in einer Mitteilung. Leidtragende sei die Lübecker Kulturszene, man hoffe, dass der Betrieb der Freilichtbühne schnell wieder aufgenommen werden kann.
„Wir lassen uns von solchen feigen, hinterhältigen Attacken nicht einschüchtern“, sagte die Politische Bundesgeschäftsführerin Emily Büning in Düsseldorf. „Das sind Angriffe auf den freien, demokratischen Diskurs.“ Die Grünen wollten dafür nur umso lauter diskutieren. Baerbock und die schleswig-holsteinische Spitzenkandidatin Monika Heinold wollten am Abend trotzdem gemeinsam Wahlkampf machen. Die Grünen wollten für ein gutes Ergebnis kämpfen, sagte Büning. „Jetzt erst recht.“
Ahrensburg: Zwischenrufe bei Baerbock-Auftritt am Abend
Außenministerin Annalena Baerbock hat bei einem Wahlkampfauftritt in Ahrensburg bei Hamburg erneut ihr Eintreten für eine Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine verteidigt. „Wir wollen den Menschen in der Ukraine helfen, damit sie sich gegen Putins völkerrechtswidrigen Angriffskrieg wehren können“, sagte die Grünen-Politikerin am Sonnabend vor rund 1000 Zuhörern. „Doch was würde es bedeuten, wenn wir nichts tun? Würde dann eine Bombe weniger fallen? Nein“, sagte sie. Mit ihrem Auftritt leistete Baerbock Wahlkampfhilfe für Monika Heinold, die Grünen-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl in Schleswig-Holstein.
Etwa 150 Personen versuchten nach Polizeiangaben, die Veranstaltung auf dem Rathausplatz zu stören. Sie empfingen Baerbock und Heinold mit durchdringendem Sirenengeheul und mit Rufen wie „Kriegstreiberin“ und „Lügnerin“. Zwischenfälle gab es nach Polizeiangaben jedoch nicht.
RND/af/dpa