Migration an Belarus-Grenze: Litauen errichtet „zusätzliche physische Barriere“

Der litauische Grenzbeamte Vadim Reznik steht zur Kontrolle an einer Straße. Nach Litauen kommen derzeit vermehrt illegale Migranten über die Grenze mit Belarus.

Der litauische Grenzbeamte Vadim Reznik steht zur Kontrolle an einer Straße. Nach Litauen kommen derzeit vermehrt illegale Migranten über die Grenze mit Belarus.

Vilnius. Litauen will angesichts einer stark steigenden Zahl illegal Einreisender nun auch Militärkräfte zur Sicherung der Grenze zum benachbarten Belarus einsetzen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Als Signal mit abschreckender Wirkung solle auch eine „zusätzliche physische Barriere“ zwischen dem EU-Land Litauen und dem autoritär regierten Belarus errichtet werden, kündigte Regierungschefin Ingrida Simonyte am Mittwoch in Vilnius an.

Zudem soll die Prüfung von Asylanträgen beschleunigt werden. Die litauische Regierung hatte wegen der Migranten zuvor bereits den Notstand verhängt, um leichter und schneller reagieren zu können.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Litauen mit seiner fast 680 Kilometer langen Grenze zu Belarus - einer EU-Außengrenze - beklagt aktuell ein hohes Aufkommen an illegaler Grenzgängern. An der Organisation des starken Zustroms von Migranten seien belarussische Behörden sowohl aktiv als auch passiv beteiligt, sagte Simonyte. Sie warf der Führung in Minsk vor, den Grenzübertritt bewusst zu erleichtern. „Unserer Ansicht nach zielt dies unter anderem darauf ab, unserem Land zu schaden, die Lage zu destabilisieren.“

Nach litauischen Angaben sind in diesem Jahr bereits mehr als 1300 Menschen aufgegriffen worden - gegenüber 81 im gesamten Vorjahr. Sie stammten demnach vorwiegend aus dem Irak, Syrien und Afghanistan. Die meisten davon haben in Litauen bereits Asyl beantragt. In Belarus hatte Machthaber Alexander Lukaschenko am Vortag der EU in der Regierungssitzung damit gedroht, als Reaktion auf die Sanktionen massenhaft Flüchtlinge aus Kriegsgebieten durchzulassen.

„Wir sehen den gesamten Prozess als hybride Aggression, die sich nicht gegen Litauen, sondern gegen die gesamte Europäische Union richtet“, sagte Simonyte. Grund dafür sei die prinzipielle Position der gesamten EU, einschließlich Litauens, zu der als gefälscht geltenden Präsidentenwahl im August 2020 und der anhaltenden Unterdrückung der Demokratiebewegung in Belarus.

RND/dpa

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Top Themen

Krieg in der Ukraine
 

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken