32. Jahrestag der deutschen Einheit

200 Euro Unterschied - Pellmann kritisiert Ost-West-Gefälle bei Renten

Der Ostbeauftragte der Linksfraktion im Bundestag, Sören Pellmann, Abgeordneter, spricht im Bundestag. +++

Der Ostbeauftragte der Linksfraktion im Bundestag, Sören Pellmann, während einer Rede im Bundestag.

Berlin. Zum 32. Jahrestag der Deutschen Einheit am 3. Oktober hat der Ostbeauftragte der Linksfraktion im Bundestag, Sören Pellmann, „eklatante Unterschiede“ in der Rentenzahlung zwischen Ost und West kritisiert. „Von einer Renteneinheit in Deutschland kann keine Rede sein“, sagte Pellmann dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) und legte dazu Zahlen vor.

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Wie aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine schriftliche Anfrage Pellmanns hervorgeht, beträgt die durchschnittliche monatliche Rente im Osten immer noch rund 200 Euro weniger als im Westen. Bekamen Rentnerinnen und Rentner 2019 im Durchschnitt in den alten Bundesländern 1487 Euro monatlich, so waren es in den neuen Ländern 1287 Euro.

Mit Blick auf das Vergleichsjahr 2021 sind die Renten zwar in Ost und West weiter gestiegen, aber die Unterschiede haben sich kaum verringert. So erhielten Rentnerinnen und Rentner 2021 im Westen durchschnittlich 1527 Euro und im Osten 1329 Euro.

„Die Unterschiede zwischen Ost und West im Alter sind eklatant“, kommentierte Pellmann die Zahlen. „Wer 45 Jahre im Osten malocht hat, bekommt im Schnitt fast 200 Euro weniger Rente als im Westen“, kritisierte der Linken-Politiker.

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„Aus diesem Teufelskreis müssen wir endlich ausbrechen“

„Rentnerehepaare im Osten haben durchschnittlich 356 Euro weniger Einkommen“, rechnete Pellmann vor und bezog sich dabei auf eine ebenfalls vom Bundesarbeitsministerium erteilte Antwort zum Haushaltsnettoeinkommen von gesetzlich rentenversicherten Personen ab dem 65. Lebensjahr. Demnach erzielten Rentnerehepaare im letzten verfügbaren Erhebungsjahr 2019 in den alten Bundesländern im Schnitt ein verfügbares Haushaltsnettoeinkommen von 2910 Euro und im Osten von 2554 Euro.

In die Erhebung der Haushaltsnettoeinkommen fließen nicht nur die Rentenbezüge ein, sondern auch andere zusätzliche Einnahmequellen, wie etwa Vermietung und Verpachtung. Pellmann nannte den Zustand eine „Missachtung der Lebensleistung der Ostdeutschen“. Aus geringeren Ostlöhnen würden geringere Ostrenten. „Aus diesem Teufelskreis, in dem noch viele Jahrgänge gefangen sein werden, müssen wir endlich ausbrechen“, betonte der Linken-Politiker.

„Wir brauchen gleiche Löhne für gleiche Arbeit und gleiche Rente für gleiche Lebensleistung in ganz Deutschland“, sagte Pellmann und forderte, der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, sollte einen Plan zur Herstellung der Renteneinheit vorlegen.

Schneider hatte am Mittwoch im Rahmen seines Jahresberichts „Ostdeutschland 2022″ einen neuen Deutschland-Monitor vorgestellt, für den bundesweit 4000 Personen befragten worden sind. Danach sind mit der Demokratie, so wie sie in Deutschland funktioniert, derzeit noch 59 Prozent der Menschen im Westen, aber nur noch 39 Prozent der Ostdeutschen zufrieden. Mit der sozialen Gerechtigkeit ist im Osten nur noch eine Minderheit von 23 Prozent und im Westen von 33 Prozent zufrieden.

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Eine deutliche Mehrheit der Befragten in Ost wie West sehe jedoch in der deutschen Einheit nach wie vor einen Gewinn, sagte Schneider. Die damit verbundenen Hoffnungen hätten sich überwiegend erfüllt, so der Ostbeauftragte der Bundesregierung.

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