Fleischskandal: Lidl widerspricht Vorwürfen zu Tierquälerei in italienischem Mastbetrieb
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Bilder von Tierleid: In den vergangenen Woche veröffentlichte die Tierschutzorganisation Albert Schweitzer Stiftung verschiedene Aufnahmen aus Hühnermastbetrieben, die den Discounter Lidl beliefern sollen.
© Quelle: Albert Schweitzer Stiftung für
Der Discounter Lidl hat die Vorwürfe der Albert Schweitzer Stiftung zu schweren Verstößen gegen den Tierschutz in einem italienischen Mastbetrieb zurückgewiesen. Das berichtet der Südwestrundfunk (SWR). Demnach teilte der Discounter auf eine Anfrage des SWR mit, dass der Hühnermastbetrieb, der auf dem kürzlich von der Tierschutzorganisation veröffentlichtem Videomaterial zu sehen sei, Lidl seit drei Jahren nicht mehr beliefere. Der betroffene Betrieb sei bereits seit 2019 aus der Lieferkette ausgeschlossen worden.
Die Albert-Schweitzer-Stiftung hatte in dieser Woche Undercoverfilmaufnahmen präsentiert, die aus dem italienischen Maststall stammen sollen. Laut der Mitteilung sollen dort Tiere misshandelt werden.
Aufnahmen zeigen misshandelte Tiere
Es ist nicht das erste Mal, dass Lidl mit derartigen Anschuldigen konfrontiert wird. In den vergangenen Wochen hatte die Tierschutzorganisation auch Aufnahmen aus Hühnermastbetrieben in Niedersachsen und Spanien veröffentlicht, in dem es zu Tiermisshandlungen gekommen sein soll. Die Aufnahmen zeigen Hühner mit kahlen Stellen im Gefieder, die sich kaum auf ihren Beinen halten können. Zu sehen sind außerdem kranke, sterbende, tote und verweste Tiere. Laut der Tierschutzorganisation dokumentieren sie zudem den brutalen Umgang der Beschäftigten mit den Tieren.
Lidl teilte bereits nach den ersten veröffentlichten Aufnahmen mit, dass der Konzern den Vorwürfen nachgehen wolle. „Lidl spricht sich in aller Deutlichkeit gegen Tierquälerei aus“, sagte eine Sprecherin. Der Discounter habe den Zulieferer um eine Stellungnahme gebeten und „eine unabhängige Prüfung durch externe Sachverständige“ veranlasst. Lidl sicherte eine umfassende Aufklärung der Vorwürfe zu.
Aus Sicht der Albert Schweitzer Stiftung sind die dokumentierten Missstände Ausdruck eines Systemversagens. „Hier noch von Einzelfällen zu sprechen und sonst weiter an dem kaputten System festzuhalten, ist wirklich schwach“, kritisierte die Präsidentin der Tierschutzorganisation, Mahi Klosterhalfen, in einer Mitteilung. Die Stiftung forderte Lidl auf, die Kriterien der Europäischen Masthuhn-Initiative umsetzen.
RND/dpa/ar