Lauterbach zur Pandemie: „Nicht wie bei Jugend forscht ausprobieren“
„Ich sehe keinen anderen Weg, als hier mit einer Ausgangssperre ab 20 Uhr zu arbeiten, zumindest für eine befristete Zeit für zwei Wochen“, sagte er in der ARD.
© Quelle: dpa
Berlin. Karl Lauterbach, Gesundheitsexperte der SPD, hat sich deutlich gegen Modellprojekte wie beispielsweise in Tübingen ausgesprochen, bei denen Corona-Lockerungen durch Schnelltests ermöglicht werden sollen. „Wir brauchen hier nicht wie bei Jugend forscht auszuprobieren, was ich mit ein paar Tests hinbekomme, bevor mir das alles kollabiert“, sagte Lauterbach am Donnerstagabend im Talk von Maybrit Illner im ZDF.
Statt der Teststrategien forderte der SPD-Politiker einen strengen, zweiwöchigen Lockdown: „Auch wenn es unpopulär ist, das zu sagen.“
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„Lockdown ist eine Frage der Zeit“
„Die Idee, dass man mit viel Testen die dritte Welle beherrscht, das geht natürlich nicht“, erklärte Karl Lauterbach weiter. Das sähe man auch in Tübingen, da dort die Infektionszahlen stiegen. Die Corona-Variante B117 sei so viel ansteckender, dass ein Lockdown nur eine Frage der Zeit sei, so Lauterbach. „Wenn wir ihn später bekommen, wird er aber länger gelten“, prophezeite der Gesundheitsexperte.
Modelle wie in Tübingen seien sinnvoll, wenn „man aus dem exponentiellen Wachstum“ raus sei. „Dann kann ich das durch Testungen in Schulen und Betrieben stabilisieren“, erklärte Karl Lauterbach seine Vorstellungen der Pandemiebekämpfung.
Deutschland sei derzeit in einer komplett instabilen Lage und das müsse erst einmal abgefangen werden. „Das werden wir ohne einen Lockdown nicht schaffen,“ sagte Karl Lauterbach.
RND/ag