Lauterbach zu Corona-Impfungen für Kinder: „Covid ist gefährlicher“

Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.

Berlin. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat davor gewarnt, unvorbereitet nach den Sommerferien die Schulen wieder zu öffnen. Bei normalem Unterricht könnten sich viele Kinder infizieren. Aus seiner Sicht sei Covid-19 viel gefährlicher als eine Impfung von Schülerinnen und Schülern.

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Es gäbe nur drei Möglichkeiten, schrieb Lauterbach auf Twitter. Entweder beginne man den normalen Unterricht und sehr viele Kinder infizierten sich, es gäbe wieder Wechselunterricht und Masken oder Kinder würden geimpft. „Aus meiner Sicht ist Covid gefährlicher als Impfungen“, schrieb der SPD-Bundestagsabgeordnete und Gesundheitsexperte auf Twitter.

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Lauterbach bezog sich in seinem Tweet auf eine Kurznachricht von Virologe Christian Drosten. Der hatte eine Studie zu Corona-Zahlen bei Schülerinnen und Schülern in Großbritannien geteilt und erklärt, dass der Schulbetrieb im Herbst „höchste Aufmerksamkeit“ brauche.

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Vor wenigen Wochen hatte die Ständige Impfkommission (Stiko) eine Empfehlung für das Impfen gegen das Coronavirus bei Kindern und Jugendlichen ausgesprochen. Zumindest für Zwölf- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen wie Adipositas, angeborener oder erworbener Immundefizienz oder einem Herzfehler. Eine allgemeine Impfempfehlung für alle Schülerinnen und Schüler gibt es nicht.

Diese Empfehlung kritisiert der renommierte Biomediziner Gerhard Ehninger. Sie blockiere „unverantwortlich den Einsatz von zugelassenen Medikamenten“, schrieb der Hämatologe, Onkologe und Krebsforscher in einer Kolumne der „Dresdner Neuesten Nachrichten“ (Samstag). „Die Impfungen bei Kindern sind überfällig.“ Angesichts der Delta-Variante, die in Israel und Großbritannien das Infektionsgeschehen trotz Impfrate über 50 Prozent wieder verstärkt hat, müssten alle vorhandenen Impfdosen rasch verabreicht und eine Quote von über 90 Prozent erreicht werden.

Ehninger appellierte zudem, den Sommer zu nutzen, um die Sicherheit für Kinder und Jugendliche zu erhöhen. An Schulen fehle es an Infrastruktur wie Klimageräten und Informationstechnologie, Ausweichräumen und virensicheren Belüftungsanlagen. „Die Delta-Variante hat unter diesen Bedingungen in kleinen Klassenräumen mit 25 ungeimpften Schülerinnen und Schülern leichtes Spiel“, warnte er. Das Schuljahr dürfe nicht „mit der gleichen Blauäugigkeit“ beginnen wie im Herbst 2020.

Die EU-Kommission hat den Corona-Impfstoff von Biotech/Pfizer für Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen. In Deutschland gibt es bisher noch keine allgemeine Impfempfehlung für diese Altersgruppe, aber Überlegungen hinsichtlich vorerkrankter Kinder. Die Bundesregierung will für Kinder und Jugendliche bis Ende August mindestens die erste Impfung möglich machen.

RND/ag

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