Patientenschützer empört über Lauterbachs Pläne für einen Pflegebonus
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Eugen Brysch, Vorstand der Stiftung Patientenschutz.
© Quelle: picture alliance / dpa
Berlin. Patientenschützer haben die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für einen Pflegebonus scharf kritisiert. „Die Skeptiker in Sachen Pflegebonus behalten Recht. Denn von den in Aussicht gestellten 3000 Euro kommt so am Ende nur ein Sechstel in der Altenpflege an“, sagte der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Bei der Lösung für die Krankenhäuser ist der Sprengsatz noch größer. Die Fliehkräfte innerhalb der Belegschaft werden zunehmen“, beklagte er.
Zudem würden Mitarbeiter benachteiligt, die sich um andere Patienten gekümmert hätten. Über 19 Millionen Patienten stünden 200.000 Patienten gegenüber, die an Corona gelitten hätten, argumentierte Brysch. „Von der großen Ankündigung der Ampel bleibt nicht viel übrig. Bundeskanzler Scholz ist gefordert, seinem Versprechen Nachdruck zu verleihen“, forderte er.
Zuvor waren Eckpunkte von Minister Lauterbach für den Pflegebonus bekannt geworden. Danach sollen Beschäftigte in der Altenpflege einmalig bis zu 550 Euro bekommen. Für die Pflege im Krankenhaus sollen demnach insgesamt 500 Millionen Euro für rund 280.000 Pflegekräfte zur Verfügung gestellt werden. Das wäre ein Bonus von durchschnittlich knapp 1800 Euro.