Zum Atomstreit

Ex-Umweltminister Jürgen Trittin: „Herr Lindner hat keine Lust mehr auf die Koalition“

Jürgen Trittin (Bündnis 90/Die Grünen) kritisiert Lindner.

Jürgen Trittin (Bündnis 90/Die Grünen) kritisiert Lindner.

Der ehemalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) hat sich strikt gegen einen Streckbetrieb oder eine Laufzeitverlängerung für die drei noch aktiven Atomkraftwerke Emsland, Isar 2 und Neckarwestheim ausgesprochen und in dem Zusammenhang den FDP-Vorsitzenden und Bundesfinanzminister Christian Lindner scharf kritisiert. „Es geht darum, die Grünen dazu zu bringen, das Gegenteil von dem zu tun, was sie früher getan haben“, sagte Trittin dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Und es geht darum, den Atomkonsens aufzukündigen. Einen solchen Konsens kündigt man aber nicht leichtfertig auf, nur weil Herr Lindner keine Lust mehr auf die Koalition hat und Herr Söder eine Landtagswahl gewinnen will.“

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Trittin fügte hinzu: „Ich gehe davon aus, dass sich die Grünen in diesem Punkt nicht bewegen werden ohne eine Parteitagsentscheidung.“ Unter Trittins Federführung hatte die rot-grüne Koalition 2002 den ersten Atomausstieg unter Dach und Fach gebracht.

Beim Streckbetrieb sind sich die Grünen uneinig

Die langjährige Grünen-Europaabgeordnete Rebecca Harms sagte dem RND hingegen: „Meiner Meinung nach ist es richtig, dass Robert Habeck im Rahmen des laufenden Stresstests alle Optionen in Betracht ziehen lässt – unter anderem den Streckbetrieb für die drei Reaktoren, die in Deutschland noch am Netz sind. Wir müssen alle Optionen prüfen, um die Versorgungssicherheit zu garantieren. Und wer europäisch denkt, der kann nicht nur die deutsche Versorgungssicherheit im Auge haben, sondern muss wie immer über die Grenzen gucken.“ Aus der Abhängigkeit von Russland rauszukommen habe „einen Preis“.

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Sie fuhr fort: „Ich sehe in dem Streckbetrieb nicht das Ende des Atomausstiegs. Und das Argument, dass wir eine Gaskrise haben und keine Stromkrise, ist mir zu schlicht.“

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