Laschet nächster Kanzler? Söder erst zögerlich, dann ironisch deutlich

Glaubt CSU-Chef Markus Söder wirklich an eine Kanzlerschaft von Unions-Kandidat Armin Laschet (CDU)?

Glaubt CSU-Chef Markus Söder wirklich an eine Kanzlerschaft von Unions-Kandidat Armin Laschet (CDU)?

Da hat Markus Söder (CSU) gerade noch mal die Kurve bekommen. Oder doch nicht? Der CSU-Chef war am Mittwochvormittag bei „Bild TV“ zu Gast und sorgte im Anschluss für mächtig Gesprächsstoff. Auf die Frage von Chefredakteur Julian Reichelt, ob der nächste Bundeskanzler Armin Laschet heiße, ließ Söder erst eine zögerliche Pause. Ironisch deutlich platze es dann aus ihm heraus: „Klar!“ Seine Antwort untermauerte er dabei mit einer kämpferisch halbherzig vorgetragenen Faustgeste.

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Ob die Pause nach der Frage durch eine Verzögerung bei der Übertragung entstand, ist offen. Wie Söders Antwort zu verstehen war, da waren sich viele User auf Twitter allerdings einig. „Herrlich dieser ironische Blick von Söder. Er glaubt doch selber nicht, was er da sagt“, schrieb eine Nutzerin.

Ein anderer schrieb: „Söder will, dass Laschet kein Kanzler wird. Alleine, damit er sagen kann: Ich wäre der richtige Kandidat gewesen. Er will nur sein Ego durchsetzen!“ Ein User kommentierte: „Leider wurde nicht er Kanzlerkandidat.“

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Unionskanzlerkandidat: Söder deutlich beliebter als Laschet

Ob die Union in der Wählergunst dann weiter vorne liegen würde, ist Spekulation. Das Ergebnis einer aktuellen Forsa-Umfrage ergibt jedoch: Wäre Söder Kanzler­kandidat der Union, würde er auf 38 Prozent der Wähler­stimmen kommen und deutlich vor Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock (Grüne) liegen. Zum Vergleich: Armin Laschet kommt in der Umfrage auf 9 Prozent – und ist damit auf dem dritten Platz hinter Scholz und Baerbock. Auffällig auch: Söder läge selbst im von Laschet regierten Nordrhein-Westfalen mit 35 Prozent insgesamt 21 Punkte vor dem jetzigen Unionskanzlerkandidaten.

In der gleichen Umfrage rutscht die Union zudem erstmals unter die 20-Prozent-Marke, steht nun bei 19 Punkten. Noch vor einer Woche lag der Wert 2 Prozentpunkte höher. Damit liegen CDU und CSU nur 2 Prozentpunkte vor den Grünen, die einen Punkt einbüßen und nun bei 17 Prozent liegen. Die SPD hat dagegen wieder zugelegt und sich um zwei Punkte auf 25 Prozent verbessert.

Söder glaubt an keine Große Koalition

„Es geht jetzt tatsächlich für die Union um alles“, sagte Söder ebenfalls bei „Bild TV“. „Die Werte, die jetzt da sind, sind hoch alarmierend, aber ein Impuls, nicht aufzugeben, sondern erst recht zu kämpfen.“ Aufgeben sei keine Alternative. Viel mehr bräuchte es „jetzt einen kräftigen Flügelschlag, um das Ding noch zu wuppen.“

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Sollte die Union nicht als stärkste Kraft aus der Wahl hervorgehen, würde sie für keine Koalition zur Verfügung stehen. „Jeder, der glaubt, dann macht die Union vielleicht den Juniorpartner, das wird nicht eintreten.“ Auch deshalb hält Söder eine Große Koalition unter SPD-Führung für unwahrscheinlich: „Wenn die SPD vorne liegt, wird sie alles tun, dass sie am Ende eine andere Regierung bildet“, mutmaßte er im Deutschlandfunk.

Ob denn die Union als Nummer zwei wieder mit der SPD koalieren würde? „Ich glaube nicht, dass das stattfindet. Ich kann mir das nicht vorstellen.“ Sicher sei für ihn aber: „Wenn die Union Nummer eins ist, werden wir mit allen reden und versuchen, eine stabile Regierung zu bekommen – nur nicht mit Linkspartei und AfD.“

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