Laschet-Nachfolge: Wüst zum neuen NRW-Ministerpräsidenten gewählt
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Düsseldorf: Sondersitzung des Landtags von Nordrhein-Westfalen mit der Wahl des neuen Ministerpräsidenten. Hendrik Wüst (CDU), neuer Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, bedankt sich. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Der NRW-Landtag hat den CDU-Landesvorsitzenden Hendrik Wüst zum neuen Ministerpräsidenten gewählt. Die Wahl galt von Anfang an als relativ sicher und war gleichzeitig mit Spannung erwartet worden – CDU und FDP haben gemeinsam nur eine Stimme Mehrheit im Landtag.
Der 46 Jahre alte Jurist Wüst aus dem Münsterland war als gemeinsamer Kandidat der Regierungsfraktionen von CDU und FDP in die Wahl gegangen. Der CDU-Politiker bedankte sich für das Vertrauen und nahm die Wahl an. Direkt im Anschluss wurde er als Ministerpräsident vereidigt. Wüst war bisher Verkehrsminister in Nordrhein-Westfalen.
CDU-Politiker Wüst neuer Ministerpräsident in NRW
Der Vorsitzende der NRW-CDU, Hendrik Wüst, ist neuer Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens.
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Wüst über NRW: „Wir wissen, was wir können“
In seiner Rede bedankte sich Hendrik Wüst bei seinem Vorgänger Armin Laschet sowie bei seiner Ehefrau und seiner kleinen Tochter. Sie sei sein Antrieb, „unser Land jeden Tag noch ein wenig besser zu machen“, sagte Wüst. Der CDU-Politiker zeigte sich berührt davon, dass er nun den Bürgern und Bürgerinnen von NRW dienen dürfe. Er nehme diese Aufgabe mit großem Respekt an. Wüst betonte: „Ich bin stolz auf unsere Heimat Nordrhein-Westfalen. Wir wissen, wo wie stehen und was wir können.“
Wüst ist bereits CDU-Landesvorsitzender
Am Samstag war Wüst bereits bei einem Parteitag zum neuen CDU-Landesvorsitzenden gewählt worden. Auch in diesem Amt folgt er Laschet nach. Im ersten Wahlgang brauchte Wüst die absolute Mehrheit und damit alle 100 Stimmen von CDU und FDP, um zum Ministerpräsidenten gewählt zu werden. Insgesamt hat der Landtag 199 Abgeordnete. SPD, Grüne und AfD hatten angekündigt, Wüst nicht mitzuwählen.
Der gescheiterte Unionskanzlerkandidat Laschet war am Montag als Ministerpräsident zurückgetreten und ist seit der konstituierenden Sitzung des Bundestags am Dienstag Abgeordneter in Berlin. Laschet hatte eine Rückkehr nach NRW unabhängig vom Ausgang der Bundestagswahl ausgeschlossen.
Laschet hält Abschiedsrede
In seiner Abschiedsrede vor dem Düsseldorfer Landtag mahnte er die Gemeinsamkeit der Demokraten an. Auch in der Opposition dürfe man „nicht der Versuchung erliegen, Hass und Ressentiments zu schüren“, sagte der 60-jährige neue Bundestagsabgeordnete am Mittwoch in einer Sondersitzung des Landesparlaments.
Das Gleiche gelte für die Regierung. Wahrscheinlich habe keine Regierung so viel Macht gehabt wie die während der Corona-Pandemie, sagte Laschet. Darüber dürfe niemand „in Allmachtsfantasien verfallen“, mahnte er.
Grundrechtseingriffe seien so schnell wie möglich zurückzunehmen. „Auch das ist wichtig: Maß und Mitte.“ Was außerhalb Nordrhein-Westfalens möglicherweise als Zaudern gewertet werde, sei hier Tradition: mit Macht verantwortungsvoll umzugehen. „Wir sind im Einklang mit der Verfassung durch diese Pandemie gekommen“, betonte der CDU-Vorsitzende und Kanzlerkandidat der Union für die Bundestagswahl.
RND/ag/dpa