Lambsdorff zieht Vergleich zur Kuba-Krise
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Soldaten stehen am Eingang zur Tienditas-Brücke, die Venezuela mit Kolumbien verbindet.
© Quelle: Rodrigo Abd/dpa
Berlin. FDP-Außenexperte Alexander Graf Lambsdorff (FDP) hat das Entsenden russischer Soldaten nach Venezuela scharf kritisiert.
„Die Situation könnte größere Verwerfungen nach sich zu ziehen, weil Moskau damit die Monroe-Doktrin verletzt – das erste Mal seit der Kuba-Krise, auch wenn zwei Militärflieger nicht mit Atomwaffen zu vergleichen sind“, sagte Lambsdorff dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Die Ankunft zweier russischer Militärflugzeuge in Venezuela sei Ausdruck eines neuen außenpolitischen Selbstbewusstseins im Kreml.
Lambsdorff: Russland verletzt die Monroe-Doktrin
Nach Ansicht von Lambsdorff ist die Monroe-Doktrin zwar kein Völkerrecht, „aber die Staatengemeinschaft akzeptiert seit langem, dass die Angelegenheiten der westlichen Hemisphäre ohne Einmischung von außen geregelt werden“. Russland unterstütze einmal mehr ein autokratisches Regime. „Es signalisiert allen Potentaten dieser Welt: Schaut her, wenn es schwierig wird, könnt ihr auf uns zählen.“
Der FDP-Politiker betonte, Venezuela sei nicht Syrien. „Und ich rechne auch nicht damit, dass sich Russland in einen Krieg hineinziehen lässt.“ Aber es sei das Signal, dass bei einer amerikanischen Intervention in Venezuela die USA auf Soldaten eines ständigen Mitglieds des UN-Sicherheitsrates treffen würden.
Nouripour: Kreml lässt es auf Eskalation ankommen
Auch Grünen-Außenexperte Omid Nouripour warnte vor einer weiteren Zuspitzung der Situation. „Damit lässt es der Kreml auf eine Eskalation der Lage ankommen, statt sich um beständige Korridore für humanitäre Hilfe für Millionen Bedürftige zu bemühen. Man muss kein Freund der Venezuela-Politik Trumps sein, um diese Aktion Putins durchschauen zu können.“
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Von Jörg Köpke/RND