Kommentar

Lambrecht-Äußerung zu Faeser: Ausweitung der sozialdemokratischen Krisenzone

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (r., SPD) nehmen an der Sitzung des Bundeskabinetts im Bundeskanzleramt teil. (Archivbild)

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (r., SPD) nehmen an der Sitzung des Bundeskabinetts im Bundeskanzleramt teil. (Archivbild)

Gerüchte, dass Nancy Faeser Spitzenkandidatin bei der hessischen Landtagswahl werden soll, gibt es schon länger. Sie haben an Plausibilität gewonnen, seit die Bundesinnenministerin am 7. Mai erneut zur SPD-Landesvorsitzenden gekürt wurde. Mit den Frauen hatte die Partei zuletzt viel Erfolg. Zu den Ministerpräsidentinnen Malu Dreyer in Rheinland-Pfalz und Manuela Schwesig in Mecklenburg-Vorpommern gesellten sich Franziska Giffey in Berlin und Anke Rehlinger im Saarland. Nancy Faeser wäre die Fünfte im Bunde.

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19.05.2022, Berlin: Bundeskanzler Olaf Scholz (r, SPD) und Robert Habeck (l, Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, im Gespräch während der Debatte im Bundestag nach seiner Regierungserklärung zum bevorstehenden EU-Gipfel. Foto: Michael Kappeler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Diese fünf Eigenschaften brauchen Politiker, um eine Chance auf Erfolg zu haben

Manche Minister stehen gut da, andere schlecht. Das hat Gründe. Damit Politikerinnen und Politiker ankommen, müssen sie jedenfalls vielerlei Qualitäten mitbringen. Und auch dann gibt es keine Garantie.

Faesers Kabinettskollegin – Verteidigungsministerin Christine Lambrecht – hat mit ihren jüngsten Interviewäußerungen aus Mutmaßungen allerdings eine Gewissheit werden lassen. Immerhin stammt sie aus demselben Landesverband wie Faeser, dürfte die parteiinternen Pläne also bestens kennen. Damit hat Lambrecht die ohnehin bereits große sozial­demokra­tische Krisenzone weiter vergrößert.

Faeser wirkt nun wie eine Ministerin auf Abruf. Und das Innenministerium wirkt wie eine bloße Startrampe für das eigentliche Ziel. Das ist weder im Interesse der Regierung noch im Interesse der Amtsinhaberin – und schon gar nicht im Interesse eines der wichtigsten Ressorts überhaupt.

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Innenministerin kommt ins Gerede

Die Innenministerin kommt dadurch nicht ins Gespräch, sondern ins Gerede: als viertes SPD-Kabinettsmitglied nach Kanzler Olaf Scholz, Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Lambrecht höchstpersönlich. Entsprechend herrscht dort Kopfschütteln.

Dies gilt umso mehr, als Lambrecht bisher in der größten Not war und noch immer ist – und man ihr unverändert eigene Ambitionen auf das Amt der Innenministerin nachsagt. Sie sollte sich nicht wundern, wenn nun auch ihre verbleibenden Anhänger die Geduld verlieren.

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