Kriminalität: Antisemitische Straftaten nehmen zu

Mehr als 3000 antisemitische Straftaten 2021 – vier Menschen starben

Kippa mit Davidstern (Symbolbild)

Bereits 2020 gab es die meisten antisemitischen Straftaten seit 2001. Im vergangenen Jahr sind die Zahlen noch mal deutlich gestiegen. Laut Bundesinnenministerium gab es vier Tote im Zusammenhang mit solchen Delikten.

17.02.2022, 15:27 Uhr

Das Bundesinnenministerium hat mitgeteilt, im Jahr 2021 3028 antisemitische Straftaten registriert zu haben. Darunter waren 63 Körperverletzungen und weitere Gewaltdelikte. 24 Menschen wurden verletzt und vier Personen starben infolge einer antisemitisch motivierten Tat. Das geht aus der Antwort auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Petra Pau und ihrer Fraktion Die Linke hervor, welche dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.

Weiterlesen nach der Anzeige

Damit hat sich die Zahl der antisemitischen Delikte im Vergleich zum Vorjahr um etwa 30 Prozent erhöht. 2020 hätte es bereits so viele Straftaten mit Antisemitismushintergrund gegeben wie seit 2001 nicht mehr. Zuerst berichtete der „Tagespiegel“ darüber.

„Judensterne“ auf „Querdenker“-Demos: Die Holocaust-Relativierung hat Tradition

Deutsche Welle trennt sich nach Antisemitismus-Vorwürfen von fünf Mitarbeitern

Großbritannien: So viele antisemitische Straftaten wie nie

Acht Festnahmen, zwei Haftbefehle

Aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf die Anfrage geht außerdem hervor: Die Polizei hat im vergangenen Jahr gegen 1506 Personen wegen antisemitischer Vorfälle ermittelt. Acht Menschen wurden festgenommen und Haftbefehle gab es zwei.

Weiterlesen nach der Anzeige

Das Ministerium wies bei seinen Angaben auf deren Vorläufigkeit hin. Nach- und Änderungsmeldungen sind durchaus noch möglich.

RND/sf

Mehr aus Politik

Zurück zu 598 Sitzen

Drei statt zwei Stimmen: Neuer Ampel-Vorschlag will den Bundestag wieder verkleinern

Der deutsche Bundestag ist in den vergangenen Wahlperioden immer größer geworden. Alle Anläufe zu einer wirkungsvollen Wahlrechtsreform waren stets gescheitert. Jetzt kommt ein neuer Vorschlag aus den Reihen der Koalitionsparteien.

Lehren aus der Corona-Krise

Hilfe für Studierende: Bundeskabinett beschließt Bafög-„Notfallmechanismus“

Die Bundesregierung kann künftig in Krisensituationen Studierenden den Zugang zum Bafög ermöglichen. Damit wolle man gewährleisten, dass jüngere Menschen nicht ihre Ausbildung oder ihr Studium abbrechen müssen. Hintergrund sind die Erfahrungen aus der Corona-Krise, in der Nebenjobs plötzlich weggebrochen waren.

Ukraine-Botschafter im RND-Videointerview

„Deutschland und Frankreich sollen Vermittlerrolle übernehmen“: Melnyk fordert Neuauflage des Normandie-Formats

Deutschland und Frankreich sollen in Russlands Krieg gegen die Ukraine eine Vermittlerrolle einnehmen. Das fordert der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk im RND-Interview. Beiden Staaten würde sowohl von ukrainischer als auch von russischer Seite Vertrauen entgegengebracht, so Melnyk. Dies sei eine Basis, um den „barbarischen Krieg“ zu stoppen.

LiveAlle Entwicklungen

US-Botschaft in Kiew nimmt Betrieb wieder auf – Selenskyj will Kriegsrecht verlängern

Russlands Krieg gegen die Ukraine verlagert sich zunehmend in den Osten des Landes. Millionen Menschen sind bereits geflohen, viele Städte sind zerstört. Verfolgen Sie alle Entwicklungen in unserem Liveblog.

Leistung soll bis 2030 vervierfacht werden

Unabhängigkeit von russischer Energie: Nordsee-Staaten um Deutschland wollen Windenergie kräftig ausbauen

Bis 2030 soll die Leistung vervierfacht werden, bis 2050 noch deutlich mehr: Deutschland, Dänemark, Belgien und die Niederlande haben sich auf einen deutlichen Ausbau von Offshore-Windenergie verständigt. Vizekanzler Habeck betont: „So reduzieren wir weiter die Abhängigkeit von Gasimporten.“ Auch Kanzler Scholz sieht darin „ein Geschäft für heute“.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.