Auch schwere Waffen: Tschechien kündigt neue Rüstungslieferungen an Ukraine an
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Russische Soldaten entladen T-72-Panzer auf den Bahnsteigen des Bahnhofs im Dorf Gvardeyskoe in der Nähe von Simferopol. Solche Panzer könnte Tschechien nun an die Ukraine liefern.
© Quelle: Sergei Ilnitsky/EPA/dpa
Prag. Tschechien will der Ukraine in Kürze weitere Rüstungsgüter im Wert von umgerechnet 24 bis 28 Millionen Euro zukommen lassen. Das kündigte Verteidigungsministerin Jana Cernochova am Sonntag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen CT an.
„Entscheidend ist, dass die Hilfe kontinuierlich erfolgt“, betonte die konservative Politikerin. Seit dem Beginn der russischen Invasion vor mehr als drei Monaten habe man Kiew bereits mit Lieferungen im Wert von mehr als 140 Millionen Euro unterstützt.
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© Quelle: Reuters
Die Ministerin räumte ein, dass darunter auch schwere Waffen waren, machte aber „aus Sicherheitsgründen“ keine genauen Angaben zu Art und Umfang der Militärhilfe. Nach Medienberichten sollen unter anderem T-72-Panzer, BMP-1-Schützenpanzer, Dana-Haubitzen und möglicherweise auch Kampfhubschrauber des sowjetischen Typs Mil Mi-24 geliefert worden sein. Tschechien, das seit 1999 Mitglied des Nato-Verteidigungsbündnisses ist, liegt weniger als 400 Kilometer von der Ukraine entfernt.
Die Ukraine hat in den vergangenen Wochen bereits mehrere RM-70-Mehrfachraketenwerfer (MRL) aus der Tschechischen Republik erhalten. Sie stammen noch aus der Zeit des Kalten Kriegs und können 40 Raketen abfeuern. Nach Angaben von US-Verteidigungsministers Lloyd Austin soll Tschechien in der Vergangenheit offenbar auch Kampfhubschrauber geliefert. Das erklärte Austin am Montagabend im Anschluss an eine virtuelle Konferenz von mehr als 40 Staaten zu Rüstungslieferungen an die Ukraine, bei der er unter anderem insbesondere der Tschechischen Republik dafür dankte. Die Regierung der Tschechischen Republik wollte die Äußerungen zunächst nicht kommentieren.
In Tschechien verfügt die Armee noch über etwa 50 Hubschrauber sowjetischer Bauart. Mit ihnen können prinzipiell auch ukrainische Piloten ohne größere Schulung umgehen. Unter den 50 Hubschraubern sollen sich auch gepanzerte Kampfhubschreiber befinden. Allerdings sollen die Hubschrauber aus sowjetischen Beständen nur noch sehr schwer zu warten sein, da es seit Beginn des Krieges in der Ukraine kaum noch Ersatzteile aus Russland gebe.
RND/dpa/scs