Nato geht von bis zu 15.000 gefallenen russischen Soldaten in der Ukraine aus
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Russische Soldaten neben an einer Militärübung in der Region Kaliningrad teil. (Archivbild)
© Quelle: IMAGO/SNA
Brüssel. Der Krieg in der Ukraine hat nach Schätzungen der Nato bisher zwischen 7000 und 15.000 russischen Soldaten das Leben gekostet. Aus Kreisen des Militärbündnisses verlautete am Mittwoch, die Schätzung basiere auf Informationen ukrainischer Regierungsvertreter, Hinweisen aus Russland und geheimdienstlichen Erkenntnissen. Einbezogen worden seien auch Angaben, die in Russland möglicherweise versehentlich bekannt geworden seien.
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Die Angaben stammen von einem hochrangigen Offizier, der aufgrund der von der Nato festgelegten Regeln anonym bleiben wollte. Er sprach am Mittwoch in einem Briefing im militärischen Hauptquartier des Bündnisses in Belgien. Zum Vergleich: Die Zahl der im Afghanistan-Krieg zwischen 1979 und 1989 getöteten Russen wird insgesamt mit etwa 15.000 angegeben.
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© Quelle: dpa
Laut Berechnungen sogar bis zu 40.000 Kriegsopfer
Ihm zufolge schätzt die Nato die russischen Opfer im ersten Monat des Kriegs insgesamt auf zwischen 30.000 und 40.000. Diese Schätzung beruhe auf einer Standardberechnung, wonach eine Armee im Krieg für jeden getöteten Soldaten drei Verwundete hinnehmen müsse. Zu den Opfern gerechnet werden Gefallene und Verwundete sowie Gefangene und Vermisste.
Dies ist die erste öffentliche Schätzung der Nato zu den russischen Opfern seit Beginn des Krieges am 24. Februar.
Die kremlnahe russische Zeitung „Komsomolskaja Prawda“ hatte am Sonntag hohe Zahlen angeblich in der Ukraine getöteter Russen veröffentlicht - und später wieder gelöscht. In einem Online-Artikel war unter Berufung auf das Verteidigungsministerium die Rede von 9861 russischen Soldaten, die seit Beginn des Kriegs gestorben sein sollen, wie aus einer archivierten Version des Textes hervorgeht. Das wären deutlich mehr als die 498 Toten, die Moskau bislang offiziell bestätigt hat.
Die US-Regierung hat sich bisher weitgehend geweigert, öffentliche Schätzungen über russische oder ukrainische Verluste abzugeben, da die verfügbaren Informationen von zweifelhafter Zuverlässigkeit sind.
RND/AP