“Krieg” gegen Corona: Monsieur Macron macht sich lächerlich

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.

Berlin. Emmanuel Macron hat’s gern groß, bei Bedarf auch sehr groß, möglichst XXL. Da macht er bei der Coronakrise keine Ausnahme. “Wir sind im Krieg”, sagte Frankreichs Präsident jetzt gleich sechsmal in einer Rede an die Nation, um eben diese wachzurütteln. Das ist, mit Verlaub, ziemlicher Blödsinn.

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Gewiss gibt es manche Parallelen zu Kriegen. Eine Parallele besteht darin, dass nahezu alle in dieser Gesellschaft von der Krise betroffen sind. Und da sich die Krise mehr oder weniger über den gesamten Globus erstreckt, könnte man – um im Bild zu bleiben – sogar von einem “Weltkrieg” sprechen. Eine weitere Parallele besteht darin, dass niemand wirklich weiß, wie die Krise aus- und wann sie zu Ende geht.

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Trotzdem hätte Macron von der Metapher besser die Finger gelassen. Denn erstens merkte Jasper von Altenbockum von der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” in einem wahrhaft brillanten Tweet zu recht an: “Wer mal Krieg erlebt hat, kann sich noch gut daran erinnern, wie man sich durch Händewaschen davor geschützt hat.” Damit ist eigentlich alles gesagt. Die Flüchtlinge von Idlib würden sich über einen Krieg auf diesem Niveau jedenfalls wahnsinnig freuen.

Nicht bewaffnen, sondern beruhigen

Ohnehin ist fraglich, ob man mit dem Wort Krieg eigentlich die richtigen Reaktionen hervorruft. Schließlich sollen sich die Menschen ja nicht mit dem Küchenmesser bewaffnet auf die Straße begeben, um einen imaginären Feind zu bekämpfen. Im Gegenteil, sie sollten auf der Straße Distanz halten und sich daheim am besten in autogenem Training üben (sowie ihre Kinder womöglich darin unterweisen), um in Dauerquarantäne nicht auszuflippen.

Ohnehin dürfte Macron die Metapher “Krieg” unter anderem gewählt haben, damit er – einmal mehr – als europäischer Feldherr in der Arena steht. Das jedoch ist überflüssig wie ein Kropf. Und ein bisschen lächerlich ist es auch.

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RND

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