Tierseuchen und -krankheiten in Deutschland – ein Überblick
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In der Vergangenheit gab es bereits Tierseuchen: unter anderem die Afrikanische Schweinepest, aber auch die Schweinekrankheit BSE.
© Quelle: Nicolas Armer/dpa
Afrikanische Schweinepest
Berlin. Die Afrikanische Schweinepest, die Haus- sowie Wildschweine befällt, erreichte 2007 von Afrika aus Georgien sowie Russland und breitete sich seit 2014 auch im osteuropäischen Raum aus. Insbesondere Polen und Rumänien sind betroffen. Im September 2020 wurde der erste Fall in Deutschland nachgewiesen.
Der Erreger überträgt sich von Tier zu Tier, ebenso von Wildschwein auf Hausschwein. Tote Schweine sind auch ansteckend, was die Eindämmung schwierig macht. Bislang gibt es keinen Impfstoff gegen das Virus. Die Schweinepest ist nicht für den Menschen gefährlich und außerdem nicht auf andere Haus- und Wildtiere übertragbar.
Geringe Ausbruchsgefahr bei BSE
BSE (bovine spongiforme Enzephalopathie) ist eine Erkrankung, die Rinder betreffen kann und 1986 in Großbritannien das erste Mal entdeckt wurde. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit ist die Quelle der Krankheit das Tierfutter gewesen, das mit BSE infiziertes, verarbeitetes Eiweiß, also Fleisch und Knochenmehl, enthielt.
Ende November 2000 kam es zu einem ersten Fall in Deutschland. Bis zum Jahr 2005 sind in Deutschland über 360 Fälle offiziell nachgewiesen worden. Seitdem gebe es in Deutschland außer einem Einzelfall jeweils 2014 und 2021 keine Ausbruchsgefahr, heißt es vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit.
MKS: letzte Fälle Ende der 1980er
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) befällt Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine, aber auch Zoo- und Wildtiere. In Deutschland traten 1988 die letzten Fälle auf. Die EU gilt als nicht mehr betroffen von der MKS – im Gegensatz zur Türkei, dem Nahen Osten, afrikanischen Länder sowie Teilen Asiens und Südamerikas.
Eine allgemeine vorsorgliche Impfung gegen die Krankheit gibt es nicht. Die betroffenen Tiere müssen getötet werden, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Die Milch- und Fleischprodukte der Tiere sind nicht gefährlich für den Menschen.
Panzootie Vogelgrippe: immer kürzere Wellen
Die Vogelgrippe, dessen Virus auch unter der Bezeichnung H5N1 bekannt ist, tritt als gering- oder hochpathogene Variante auf. Sowohl Nutztiere wie Enten und Gänse können erkranken, aber auch Wildvögel. Schon seit 1950 gibt es das Virus, das immer wieder phasenweise auftritt.
Seit 2006 kann man bei der Vogelgrippe laut FLI von einer Panzootie sprechen, das Pendant zur Epidemie bei Menschen. Die Wellen zwischen den Ausbrüchen würden immer kürzer, sagt eine Sprecherin des Löffler-Instituts.