Kostenfreie Corona-Tests ab Samstag: Die wichtigsten Fragen und Antworten
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Ab Samstag gibt es wieder kostenlose Corona-Tests für alle Bürger.
© Quelle: Julian Stratenschulte/dpa
Berlin. Zur Eindämmung der Corona-Pandemie setzt die Politik erneut auf kostenlose Corona-Tests. Eine entsprechende Testverordnung gilt bereits ab Samstag, wie der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mitteilte. Er gehe davon aus, dass ab Montag nach und nach auch das Angebot an Tests ausgeweitet werde.
Wer kann sich testen lassen?
Die kostenlosen Corona-Tests stehen allen Menschen mindestens einmal pro Woche offen, die keine Covid-19-Symptome haben. Ein negatives Testergebnis ist für Ungeimpfte bei 3G und für Geimpfte und Genesene bei 2G Plus notwendig (das Plus steht für den zusätzlichen Test). Spahn erklärte, dass 2G Plus künftig bei öffentlichen Veranstaltungen gelten solle. Details nannte er aber noch nicht.
Wie kann ich mich bei Symptomen testen lassen?
Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) Lothar Wieler empfiehlt, sich bei Symptomen mit einem PCR-Test testen zu lassen. Die Hausärzte führen die Tests kostenlos bei symptomatischen Personen durch. PCR-Tests gelten als „Goldstandard“ unter den Corona-Tests, die Auswertung erfolgt in Laboren.
Mein Testergebnis ist negativ. Muss ich trotzdem weiter eine Maske tragen?
Testen entbindet nicht von der Einhaltung der Corona-Regeln, stellt das RKI klar. Wieler hat dazu aufgefordert, auch unter 2G-Bedingungen eine Maske zu tragen.
Bis wann gibt es kostenlose Corona-Tests?
Die Corona-Tests sollen zunächst bis zum 31. März 2022 für Bürger kostenlos bleiben.
Wo kann ich mich testen lassen?
Die Test sollen in folgenden Einrichtungen möglich sein: Arztpraxen, Apotheken und medizinische Labore, Rettungs- und Hilfsorganisationen, Testzentren der Kassenärztlichen Vereinigungen, Drogerien und Sanitätshäuser, bereits beauftragte externe Dienstleister.
Wie viel Geld erhalten die Betreiber der Testzentren?
Für jeden Corona-Test können die Betreiber 8 Euro für die Durchführung und 3,50 Euro für Materialkosten in Rechnung stellen. Den Preis hält Rainer Holznagel vom Bund der Steuerzahler für angemessen, aber die Qualität müsse auch stimmen.
„Die Kassenärztlichen Vereinigungen müssen Standards für die Durchführung von Tests festlegen und Schulungen anbieten“, forderte er im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Nur ein kurzes Video anschauen reiche nicht. In der Vergangenheit hatte der Bund bereits 5,3 Milliarden Euro für Corona-Tests ausgegeben.
RKI rät zu harten Maßnahmen: Veranstaltungen absagen und Kontakte reduzieren
Angesichts der rasch steigenden Corona-Zahlen rät das RKI zu harten Maßnahmen. Auch Geimpfte sollten sich schützen.
© Quelle: dpa
Welche Verbesserungsmöglichkeiten schlagen Fachleute vor?
Der Epidemiologe Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie spricht sich dafür aus, dass nur Personal Tests durchführen darf, das dies zuvor unter Aufsicht gelernt hat. „Die Durchführung von Tests muss ebenfalls immer wieder überprüft werden“, sagte er dem RND. Wichtig sei, dass die Zeitspanne bis zum Ablesen des Testergebnis eingehalten und das Ergebnis nicht bereits nach 30 Sekunden mitgeteilt werde.
Der Steuerzahlerbund fordert zeitnah regelmäßige, engmaschige Stichprobenkontrollen bei den Teststellen. „Das heißt für die Ordnungsämter, weniger Knöllchen verteilen und dafür mehr Qualitätskontrollen bei Teststellen.“
Besteht weiter die Gefahr eines Abrechnungsbetrugs?
Zu Beginn der Pandemie gab es Kritik, weil dubiose Unternehmen mehr Tests abgerechnet haben, als sie durchgeführt hatten. Die Behörden sollen nun die Teststellen kontrollieren und so Betrug verhindern. „Das Grundproblem eines möglichen Abrechnungsbetrugs aber bleibt, da die Kassenärztlichen Vereinigungen für die Tests bezahlen, ohne einen Bezug zu den Getesteten zu haben“, kritisiert der Präsident des Steuerzahlerbunds.