Bundesregierung „sehr besorgt"

Nach Blockaden: Kosovo schließt Hauptgrenzübergang nach Serbien

Die im Kosovo stationierte Nato-Friedenstruppe Kfor rief die Konfliktparteien zu Zurückhaltung und Dialogbereitschaft auf.

Pristina/Belgrad. Das Kosovo hat am Mittwoch den wichtigsten Grenzübergang nach Serbien nahe der Stadt Podujevo gesperrt. Der Schritt erfolgte, nachdem serbische Militante die Zufahrt auf der serbischen Seite der Grenze blockiert hatten. Wie Medien in Belgrad berichteten, wurden nahe der serbischen Ortschaft Merdare Lastwagen auf der Straße quergestellt, die zum Grenzübergang führt.

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Zwei weitere Grenzübergänge zwischen dem Kosovo und Serbien sind bereits seit fast drei Wochen gesperrt. Serbische Militante hatten im Norden des Kosovos an den Straßen zu den Übergängen Brnjak und Jarinje Barrikaden errichtet. Auch an anderen Stellen in dem mehrheitlich von ethnischen Serben bewohnten Nord-Kosovo haben Militante inzwischen Straßen blockiert.

Damit protestieren sie gegen die Verhaftung eines serbischstämmigen ehemaligen Beamten der Kosovo-Polizei, der nach Darstellung der kosovarischen Behörden Angriffe auf Beamte der Wahlkommission angeführt hatte. Ein Gericht in Pristina entließ den Mann am Mittwoch in den Hausarrest, wie das kosovarische Nachrichtenportal „koha.net“ berichtete. Die Militanten werden von der Regierung in Belgrad unterstützt und zum Teil auch angeleitet.

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Bundesregierung ist „sehr besorgt“

Die Bundesregierung zeigte sich unterdessen „sehr besorgt“ über die neuen Spannungen. Man erwarte eine konstruktive Herangehensweise von Serbien und habe das auch so kommuniziert, sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Mittwoch in Berlin. „Gerade nationalistische Rhetorik, wie wir sie in den letzten Wochen aus Serbien gehört haben, ist völlig inakzeptabel“, betonte er. Auch das Hochfahren militärischer Präsenz nahe der serbischen Grenze zum Kosovo setze ein völlig falsches Signal.

Die Bundesregierung forderte: „Die illegalen, von Kosovo-Serben errichteten Barrikaden müssen so schnell wie möglich abgebaut werden.“ Die Blockade eines Grenzübergangs auf serbischer Seite verschärfe die Lage weiter, kritisierte der Sprecher.

Das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte Kosovo gehörte früher zu Serbien und ist seit 2008 unabhängig. Serbien findet sich damit nicht ab und beansprucht das Territorium des Landes für sich. Das Auswärtige Amt rät indes von nicht unbedingt notwendigen Reisen in die vier Gemeinden des Nord-Kosovos ab.

RND/dpa

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