Streit zwischen Kongo und Ruanda nach Vormarsch von Rebellen
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Demokratische Republik Kongo: Einwohner fliehen vor Kämpfen zwischen M23-Rebellen und kongolesischen Streitkräften.
© Quelle: Moses Sawasawa/AP/dpa
Ruanda hat die Demokratische Republik Kongo wegen der Ausweisung seines Botschafters nach dem Vormarsch von Rebellen kritisiert. „Es ist bedauernswert, dass die Regierung der DRK Ruanda weiterhin zum Sündenbock macht, um ihr eigenes Regierungs- und Sicherheitsversagen zu vertuschen und davon abzulenken“, hieß es in einer Erklärung am Sonntag, die der ruandischen Regierung zugeordnet wurde.
Die kongolesische Regierung hatte am Samstag den ruandischen Botschafter ausgewiesen. Der Diplomat Vincent Karega bekam 48 Stunden Zeit, um Kongo zu verlassen. Zuvor hatten Rebellen im Osten der Demokratischen Republik Kongo nach Angaben von Bewohnern zwei weitere Städte erobert. Der Kongo wirft Ruanda vor, die M23-Rebellen zu unterstützen. Die Regierung in Ruanda weist das zurück. In einem UN-Bericht schrieben Experten allerdings, sie hätten zuverlässige Beweise dafür, dass ruandische Streitkräfte im Osten des Kongo aktiv seien, um die Rebellen zu unterstützen. Viele Kämpfer der M23 gehören zur Volksgruppe der Tutsi, die auch in Ruanda lebt.
Die M23 formierte sich aus desertierten Soldaten, die 2012 einen Aufstand starteten und die größte ostkongolesische Stadt Goma an der Grenze zu Ruanda eroberten. Ende 2013 wurde ein Friedensabkommen unterzeichnet, nach dem viele Rebellen in die Armee integriert wurden. Vor knapp einen Jahr rebellierte M23 erneut und warf der Regierung vor, sich nicht an das Abkommen zu halten. Die jüngsten Kämpfe haben zuletzt mindestens 40.000 Menschen binnen einer Woche vertrieben.
RND/AP