Klimawandel: Ärzte rechnen mit „zunehmend spürbaren“ Folgen für die Gesundheit
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Der Marburger Bund warnt davor, dass sich durch den Klimawandel mehr Mückenarten in Deutschland ausbreiten werden.
© Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB
Berlin. Der Marburger Bund hat zum Start des Deutschen Ärztetages am Montag die Reduzierung von CO₂-Emissionen im Gesundheitsbereich gefordert. Der eigene CO₂-Abdruck des Gesundheitswesens sei relevant, sagte die Vorsitzende Susanne Johna dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Wir brauchen in den Einrichtungen des Gesundheitswesens größere Bemühungen um den Klimaschutz, beispielsweise indem Verbrauchsmaterialien und auch der Energieverbrauch reduziert werden.“
Wenn man Klimaschutz wirklich ernst nehme, müsse man sich Produktionsbedingungen genauer anschauen. „Das erwarte ich auch von der neuen Bundesregierung.“ Als Beispiel zieht die Ärztin die Medikamentenproduktion heran: „Würde man den gesamten CO₂-Fußabdruck bei der heutigen Medikamentenproduktion einpreisen, wäre die Herstellung in Asien kaum mehr rentabel“, so Johna.
Medikamentenproduktion in Europa hat mehrere Vorteile
„Dann könnten Produktionskapazitäten in Europa aufgebaut werden, was für die Bevorratung von Arzneimitteln und die Versorgungssicherheit ohnehin sehr viel sinnvoller wäre.“
Der Deutsche Ärztetag findet am Montag und Dienstag in Berlin statt und fällt damit in den Zeitraum der Klimakonferenz in Glasgow. Ein Schwerpunkt auf dem Ärztekongress werden die Folgen des Klimawandels auf die Gesundheit sein.
Johna teilte mit: „Die Auswirkungen des Klimawandels werden auch im Gesundheitswesen zunehmend spürbar werden.“ Nicht nur Extremwetter habe Folgen für die Gesundheit, „auch die mit der Erwärmung einhergehende Ausbreitung von bisher bei uns unbekannten Mückenarten wird zu gesundheitlichen Problemen führen. Manche sind Überträger gefährlicher Krankheitserreger“, sagte sie dem RND. „Darauf müssen wir uns einstellen und vorbereitet sein.“