Umweltverbände nach Weltklimakonferenz: Ampel muss Kohleausstieg bis 2030 umsetzen

Noch steigt Rauch aus den Braunkohlekraftwerken Jänschwalde. Damit könnte 2030 Schluss sein.

Noch steigt Rauch aus den Braunkohlekraftwerken Jänschwalde. Damit könnte 2030 Schluss sein.

Glasgow. Die Beschlüsse der zweiwöchigen Weltklimakonferenz in Glasgow gehen aus Sicht von Umweltorganisationen nicht weit genug. Zwar wurde das Ende der weltweiten Kohleverbrennung eingeleitet, erklärte am Samstag etwa der deutsche Greenpeace-Chef Martin Kaiser. Doch auf Druck der Öl-, Gas- und Kohleindustrien ließen die Beschlüsse „Klarheit und Geschwindigkeit“ vermissen.

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Die Hoffnung, die globale Temperatur noch unter 1,5 Grad stabilisieren zu können, hänge nun an denjenigen Ländern, die ihre Verantwortung wahrnehmen wollen, sagte Kaiser. „Für Olaf Scholz, Annalena Baerbock, Robert Habeck und Christian Lindner ist das Ergebnis von Glasgow ein klarer Auftrag, diese Verantwortung zu übernehmen.“ Nötig seien Sofortmaßnahmen. „So ist der Kohleausstieg bis 2030 zwingend notwendig. Ab heute dürfen unsere Steuergelder nicht mehr für Kohle, Öl und Gas eingesetzt werden.“

„Bitter“, dass ärmere Länder „an den Rand gedrängt wurden“

Ähnlich äußerte sich Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch. „Von der COP in Glasgow gehen klare Signale für die deutschen Koalitionsverhandlungen aus: Kohleausstieg bis spätestens 2030, Ausstieg aus der internationalen Förderung von Öl und Gas, die internationale Klimafinanzierung muss bis 2025 stark aufgestockt werden“, sagte er.

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Der 26. Klimagipfel neigt sich dem Ende. In Deutschland sind nun vor allem die Ampel­verhandler gefragt, das Gesagte umzusetzen, fordert Luisa Neubauer.

Der Oxfam-Klimaexperte Jan Kowalzig nannte es „schon bitter, dass wieder einmal die von der Klimakrise besonders betroffenen, ärmeren Länder des Globalen Südens an den Rand gedrängt wurden“. Ihr Ruf nach Unterstützung bei der Bewältigung von Schäden und Zerstörungen infolge des Klimawandels – wenn die Grenzen der Anpassung erreicht sind – sei wieder nahezu ungehört geblieben.

Staaten verpflichten sich zu Kohleausstieg

Die UN-Klimakonferenz hatte am Abend die Staaten der Welt erstmals dazu aufgefordert, den Ausstieg aus der Kohle einzuleiten. Die am Samstag gebilligte Erklärung von rund 200 Staaten fordert zudem, „ineffiziente“ Subventionen für Öl, Gas und Kohle zu streichen. Die Formulierung war allerdings in letzter Minute auf Druck von Indien und China abgeschwächt worden.

Zudem verpflichteten sich die Länder gemeinsam dem Ziel, die Erderwärmung bei 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu stoppen. Dazu sollen sie bis Ende 2022 ihre bislang unzureichenden Klimaschutzpläne nachschärfen. Dies bleibt aber freiwillig, es gibt keine Pflicht.

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RND/dpa

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