Klimaaktivistin Neubauer über Ölprojekt in Afrika: „Pipeline in die Luft jagen“
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Klimaaktivistin Luisa Neubauer von Fridays for Future (Archivbild)
© Quelle: Paul Zinken/dpa
Berlin. In einem Video auf Instagram hat die deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer einen Witz über Ökoterrorismus gemacht und damit viel Kritik ausgelöst. Sie filmte sich beim Copenhagen Democracy Summit in Dänemark und sagte auf Englisch: „Natürlich denken wir darüber nach, wie man die längste Rohölpipeline der Welt in die Luft jagen könnte“ – gemeint ist die EACO-Pipeline, die aktuell in Ostafrika geplant ist.
In dem umstrittenen Kurzvideo zeigte sich Klimaaktivistin Luisa Neubauer bei Sonnenschein vor einer maritimen Kulisse. Auf Englisch sagt sie: „Right now, we are planning how to blow up (…)“, bricht dann aber im Satz ab und lacht. Kurz zeigt sie einen ebenfalls lachenden jungen Mann. In den Untertiteln des Videos präzisiert Neubauer: „And of course we‘re thinking about how to blow up a pipeline (the largest crude oil pipeline in the world).“ Weiter sagt sie „We talk a lot about it“ und verweist auf die EACOP-Pipeline in Afrika.
Das Video sorgte auf Twitter für Empörung. „Das hat mit Aktivismus nichts mehr tun, das ist schlicht Terrorismus“, kritisierte ein User, der auch das Video der Klimaaktivistin auf dem sozialen Netzwerk teilte.
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Neubauer reagierte promt auf die Kritik. „Jesus Maria, es ist ein Buch“, schrieb Neubauer auf Twitter und postete darunter ein Bild des Buchs „How to blow up a Pipeline“ (eng. „Wie man eine Pipeline in die Luft jagt“) des schwedischen Autors und Klimaforschers Andreas Malm.
Malm gilt als Vordenker einer radikalen Klimabewegung und sieht Sabotage als eine logische Form des Protests. In einer aktuellen Instagram-Story präzisiert Neubauer weiter. Dort postete sie ebenfalls das Bild des Buches und schrieb: „‚Blowing up a pipeline‘ when talking about EACOP: stopping it from being constructed. (Not so hard to understand you would think)“ („‚Eine Pipeline in die Luft jagen‘ wenn ich über EACOP spreche: Ihren Bau stoppen. (Nicht so schwer zu verstehen, würde man denken)“).
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Am Montag schickte Neubauer einen weiteren Tweet zu ihrer Aussage in die Twitter-Welt – darin lobte sie die aktuelle Berichterstattung zum Thema. „Endlich spricht man über die EACOP-Pipeline, ein 1443 km langes Klimakillerprojekt in Afrika. Schön, dass Zeitungen nun berichten, dass wir dagegen arbeiten“, schrieb die Klimaaktivistin. Weiter weißt sie darauf hin: „Und wer 10 Sekunden googelt, stellt fest: Die Pipeline steht noch gar nicht. Wir wollen, dass die Baupläne abgeblasen werden.“
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Die EACOP – oder East African Crude Oil Pipeline – soll rund zehn Milliarden Dollar kosten, berichtet das Nachrichtenportal ntv. Sie soll rund 1400 Kilometer lang werden und durch Uganda und Tansania führen.
Umweltschützer und Umweltschützerinnen kritisieren, dass die Pipeline in den Lebensraum bedrohter Tierarten eingreife und die Wasserversorgung von Millionen von Menschen gefährde.
RND/ag
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