Newsletter „Klima-Check“

Von Katar nach Grünheide: Der Klimaschutz fährt Achterbahn

Vereinigte Arabische Emirate, Dubai: Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, besucht den Deutschen Pavillon auf der Weltausstellung Expo 2020 und schaukelt in einer Animation.

Vereinigte Arabische Emirate, Dubai: Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, besucht den Deutschen Pavillon auf der Weltausstellung Expo 2020 und schaukelt in einer Animation.

Liebe Leserinnen und Leser,

diese Woche haben wir klimapolitisch eine ziemliche Berg- und Talfahrt erlebt. Es zeigt sich immer wieder: Alles ist mit allem verbunden.

Um Deutschland aus der Abhängigkeit eines kriegerischen Russlands zu lösen, reiste Klima- und Energieminister Robert Habeck (Grüne) vergangenes Wochenende nach Katar. Flüssiggas (LNG) soll künftig von dort kommen.

Reise nach Katar: Habecks Suche nach Erdgas
19.03.2022, Brandenburg, Schönefeld: Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, steigt auf dem militärischen Teil des Flughafen Berlin Brandenburg in ein Flugzeug der Flugbereitschaft der Bundeswehr, um nach Doha (Katar) zu fliegen. Wirtschafts- und Klimaschutzminister Habeck reist zu einem dreitägigen Besuch an den Persischen Golf. In Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) führt er zahlreiche Gespräche über mögliche Energieimporte aus den Golf-Staaten. Als Folge des Ukraine-Kriegs will Deutschland seine Abhängigkeit von russischen Energieimporten verringern. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Bundeswirtschaftsminister Habeck sucht weltweit nach alternativen Energielieferanten zu Russland. Seine erste Reise führt ihn nach Katar.

Noch vor wenigen Monaten wäre kein Grüner auf die Idee gekommen, Geschäfte mit einem Staat zu forcieren, der offensichtlich Probleme mit Menschenrechten hat. Andreas Niesmann hat das Habeck‘sche Dilemma treffend beschrieben.

Dienstag war dann wieder ein guter Tag für den Klimaschutz: Tesla-Chef Elon Musk eröffnete im brandenburgischen Grünheide vor den Toren Berlins seine Giga-Factory für E-Fahrzeuge und übergab dem ersten Kunden persönlich seinen Neuwagen. Jan Sternberg hat sich das vor Ort angeschaut.

Tesla-Chef Elon Musk eröffnet neue Fabrik in Grünheide bei Berlin
GRUENHEIDE, GERMANY - MARCH 22: Tesla CEO Elon Musk speaks during the official opening of the new Tesla electric car manufacturing plant on March 22, 2022 near Gruenheide, Germany. The new plant, officially called the Gigafactory Berlin-Brandenburg, is producing the Model Y as well as electric car batteries. (Photo by Christian Marquardt - Pool/Getty Images)

Das Werk sei ein „Zeichen für den Fortschritt und die Zukunft der Industrie“ in Deutschland als starkem Standort.

Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Robert Habeck strahlten mit dem Milliardär um die Wette. Die E-Mobilisierung in Deutschland wird Fahrt aufnehmen. Ohnehin steigen die Zulassungszahlen für E-Autos. In welchem Umfang, das hat RND-Infografiker Johannes Christ nachvollzogen:

Infografik der Woche

Der Mittwoch war ein sehr guter Tag für den Klimaschutz, denn Kanzler Scholz schlug in der Generaldebatte zum Bundeshaushalt 2022 im Bundestag klimapolitische Pflöcke ein. Er lehnt Abstriche bei den Klimaschutzzielen als Folge der Kriegs gegen die Ukraine und der damit schwieriger werdenden Energieversorgung strikt ab. „Nicht ‚Jetzt mal langsam‘, sondern ‚Jetzt erst recht‘ – so lautet die Devise“, sagte er.

Der Donnerstag brachte dann nach einer Nachtsitzung des Koalitionsausschusses Erleichterungen für geschockte Autofahrer, für von gestiegenen Preisen bedrängte Familien und Nutzer des ÖPNV. Die Klima-Allianz hält das Entlastungspaket klimapolitisch für unzureichend – also war dieser Tag durch die Klimabrille betrachtet eher nur ein mittelmäßiger.

Um das zu ändern, werden am heutigen Freitag beim zehnten globalen Klimastreik weltweit Tausende für einen konsequenten Kampf gegen den Klimawandel auf die Straßen gehen. Ihre Forderungen: Raus aus den fossilen Energieträgern, mehr Tempo bei Erneuerbaren sowie Klimaschutz durch Naturschutz.

Saskia Heinze hat aus diesem Grund einmal gecheckt, was Klima- und Artenschutz miteinander zu tun haben.

 

Faktencheck der Woche: Sind Klimaschutz und Artenschutz Gegenspieler?

Die Debatte um Artenschutz und Windkraft polarisiert. Es scheint, als kämpfen hier Menschen, denen die Vögel und andere Tiere am Herzen liegen, gegen die, die das Klima retten wollen. Aber ist das wirklich so oder lassen sich Arten- und Klimaschutz vereinbaren? Ein Faktencheck zum Ausbau der Windenergie.

Wie steht es um den Ausbau der Windenergie in Deutschland?

Aktuell geht der Ausbau der Windkraft wegen langwieriger Genehmigungsverfahren nur schleppend voran. Es gibt diverse Hindernisse: Abstandsregeln zu Siedlungen, Wetterradaren und Navigationsanlagen für den Luftverkehr sowie strenge Auflagen für den Artenschutz.

Bayern, Creußen: Ein Windrad steht im Wald nahe dem Creußener Ortsteil Neuhof. (Aufnahme mit Fisheye-Objektiv)

Bayern, Creußen: Ein Windrad steht im Wald nahe dem Creußener Ortsteil Neuhof. (Aufnahme mit Fisheye-Objektiv)

Was plant die Bundesregierung?

Die Bundesregierung will 2 Prozent der Flächen Deutschlands für Windenergie ausweisen und die Windkraft an Land und auf See stark ausbauen. Dafür sollen unter anderem die Richtlinien für den Artenschutz angepasst werden. Den erneuerbaren Energien soll ein Status einer „überragenden öffentlichen Bedeutung“ zugeschrieben werden, sodass „andere Schutzgüter nachrangig bewertet“ werden können, erklärte vor wenigen Wochen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.

Welche Sorgen haben Artenschutzexperten und -expertinnen?

Greifvögel wie Mäusebussard oder Rotmilan, aber auch Fledermäuse kollidieren immer wieder mit den Anlagen und geraten zwischen die Rotorblätter. „Die Schlagzahlen an Windkrafträdern sind schon erheblich“, sagt Katrin Böhning-Gaese, Direktorin des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums. Beim Artenschutz gehe es aber nicht um das Wohl jedes einzelnen Individuums. Das sei Tierschutz.

Es gehe vielmehr darum, dass die Bestände gefährdeter Populationen in der Summe nicht zurückgehen. „Man kann nicht genau sagen, ob die Schlagzahlen so dramatisch sind, dass eine ganze Population gefährdet ist“, sagt die Ökologin. „Aber es ist auf jeden Fall ungünstig, wenn Klimaschutzmaßnahme und Klimawandel der Art gleichzeitig zu schaffen machen.“

Lassen sich Klima- und Artenschutz beim Ausbau der Windkraft verbinden?

Ökologieexperten und -expertinnen wollen nicht grundsätzlich alle Bauvorhaben verhindern. „Sie können durchaus auch im Sinne des Artenschutzes wirken, weil auch der Klimawandel selbst zum Artensterben führt“, erläutert Böhning-Gaese. Allerdings müsse man auf drei Dinge achten:

1. Die Windräder sollten nicht an Orten stehen, wo besonders viel Vogelzug durchgeht oder wo viele verschiedene Arten mit großen Populationen leben.

Die Fledermaus der Art Braunes Langohr zieht sich zum Winterschlaf in Hohlräume zurück.

Die Fledermaus der Art Braunes Langohr zieht sich zum Winterschlaf in Hohlräume zurück.

2. Mithilfe neuerer Technologien kann man Windräder tageweise abschalten, wenn zum Beispiel gerade Zugvögel oder Fledermäuse vorbeifliegen.

3. Um die erhöhten Mortalitätsraten an den Windkrafträdern auszugleichen, braucht es Artenhilfsprogramme. Das heißt: Statt monotoner, fast industriell betriebener Felder müssten wieder mehr Hecken, Bäume und Brachflächen gefördert werden. Wiesen müssten weniger gedüngt, seltener gemäht und mit mehr Abwechslung in den Feldfrüchten bestellt werden. Das hilft verschiedenen Arten, sich zu erholen.

 

Verbrauchertipp der Woche

Was für und gegen den schnellen Umstieg auf ein E-Auto spricht

Der Krieg gegen die Ukraine treibt die ohnehin hohen Preise bei den fossilen Brennstoffen zu immer neuen Rekorden. Viele Autofahrer und Autofahrerinnen fragen sich: Soll ich jetzt auf E-Mobilität setzen, also auch Gutes fürs Klima tun?

Knapp zwei Fünftel aller neu zugelassenen Autos in der EU waren im vergangenen Jahr ein Hybrid, Plug-in oder ein Elektrofahrzeug.

Knapp zwei Fünftel aller neu zugelassenen Autos in der EU waren im vergangenen Jahr ein Hybrid, Plug-in oder ein Elektrofahrzeug.

Doch vor dem Umstieg gibt es einiges zu beachten, hat Daniel Killy bei seinen Recherchen herausgefunden.

  • Der Markt ist wie leer gefegt – Abounternehmen sind vielleicht eine Alternative zum Kauf.
  • In diesem Jahr kann noch die volle Förderung von 9000 Euro bei Elektrofahrzeugen beantragt werden.
  • Die Ladesäuleninfrastruktur ist neben der Reichweite die Achillesferse der Elektromobilität.
 

Der RND-Klima-Podcast – hier hören

Wie Krieg und Klima zusammenhängen

Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine erlebt die Weltgemeinschaft gerade ihre nächste große Krise. Derweil macht der neue IPCC-Bericht unmissverständlich klar: Die Zeit zum Handeln gegen die Erderhitzung schrumpft.

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Wie Krieg und Klima miteinander zusammenhängen, ist Thema der Podcast-Folge „Klima und wir“: Energieökonomin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaft (DIW) erläutert, wie abhängig Deutschland von fossiler Energie aus Russland ist und wie wir uns daraus befreien können. Astrid Sahm, Osteuropa- und Klimaexpertin von der Stiftung Wissenschaft und Politik, erzählt, was Putins Invasion für die internationale Kooperation bedeutet: Kann die Welt das 1,5-Grad-Ziel noch erreichen?

 

Die gute Nachricht

Klima und Klassik im Orchester des Wandels

Klimaschutz und klassische Musik verbinden – das wollen die Helmholtz-Klima-Initiative und die 30 bundesweiten Berufsorchester, die sich 2020 zum Verein Orchester des Wandels zusammengeschlossen haben.

Ein Wissenschaftler deinstalliert Sensoren von seinem Atmosphären-Messgerät, bevor es zurück an Bord der „Polarstern“ gehievt wird.

Ein Wissenschaftler deinstalliert Sensoren von seinem Atmosphären-Messgerät, bevor es zurück an Bord der „Polarstern“ gehievt wird.

Auf Konzerten bekommen Wissenschaftler die Möglichkeit, von Expeditionen und ihren Klimaforschungen zu berichten, sagte der Sprecher der Helmholtz-Klima-Initiative, Roland Koch. Auftakt der Kooperation zwischen Wissenschaft und Musik bildet das Konzert „Die Beethoven-Expedition“ der Bremer Philharmoniker am 26. März im Bremer Übersee-Museum.

Im Museum verteilt spielen die Musiker in kleinen Ensembles Beethoven sowie Stücke von Zeitgenossen. Zeitgleich berichten die Direktorin des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts, Antje Boetius, sowie zwei weitere AWI-Wissenschaftler über die einjährige „Mosaic“-Expedition in die Arktis. Die Besucher könnten zwischen den Stationen flanieren, sagte Koch. Weitere bundesweite Konzerte mit Musikern des Orchesters des Wandels seien geplant.

 

Aktuelle Hintergründe

Studie: Förderung von Plug-in-Hybridfahrzeugen nicht effektiv

Im direkten Vergleich mit vollelektrischen Batteriefahrzeugen schneiden Plug-in-Hybridfahrzeuge hinsichtlich ihres absoluten Beitrags zur Verringerung von Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen deutlich schlechter ab. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT) und des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI.

Ein Auto mit Plug-in-Hybrid-Antrieb lädt in Berlin-Mitte an einer Ladesäule.

Ein Auto mit Plug-in-Hybrid-Antrieb lädt in Berlin-Mitte an einer Ladesäule.

Auch das Verhältnis zwischen steuerlichen Fördersummen einerseits und vermiedenen Emissionen andererseits fällt für Hybridfahrzeuge ungünstig aus. Um das Verhältnis zwischen staatlicher Förderung und CO₂-Einsparung für Plug-in-Hybride dem von Batteriefahrzeugen anzugleichen, müsste die Innovationsprämie für Plug-in-Hybridfahrzeuge (bis zu 4500 Euro) um mindestens 2500 Euro verringert werden.

„Heute in Deutschland gekaufte, vollelektrische Batteriefahrzeuge verursachen im Durchschnitt über ihr gesamtes Fahrzeugleben etwa 63 Prozent weniger CO₂ als ein vergleichbares Benzinfahrzeug“, so Patrick Plötz, Leiter des Geschäftsfelds Energiewirtschaft am Fraunhofer ISI und einer der Autoren der Studie. „Bei Plug-in-Hybridfahrzeugen beträgt die Einsparung im Durchschnitt lediglich etwa 34 Prozent, aber mit einer großen Bandbreite von nur 10 bis zu 52 Prozent.“

Sofortprogramm für Klimaanpassung

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat am Donnerstag ein Sofortprogramm für die deutsche Klimaanpassungsstrategie vorgestellt. Darin sind mehrere Maßnahmen skizziert, die Deutschland auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten sollen.

Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, spricht im Bundestag.

Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, spricht im Bundestag.

„Die Notwendigkeit zu Anpassung und Vorsorge wird sich künftig mit jedem Zehntelgrad Erderhitzung weiter verschärfen“, sagte Lemke am Donnerstag. „Klimaschutz ist daher dringend geboten, Klimaanpassung und Risikovorsorge sind zu einer ebenso großen Verantwortung der Politik geworden.“

Hitzewelle an den Polen

Minus 10 Grad zeigte das Thermometer vergangene Woche am „Dome C“, einem 3200 Meter hohen Eisdom in der Antarktis, an. Das klingt kalt. Aber eigentlich war es an dem Ort in der Ostantarktis, der offiziell Dome Charlie heißt und auch als Dome Concordia bekannt ist, viel zu warm. Normalerweise liegen die Temperaturen zu dieser Jahreszeit dort bei etwa minus 50 Grad Celsius, also rund 40 Grad niedriger. Auch in der Arktis wurden in der vergangenen Woche hohe Temperaturen gemessen, sie lagen teilweise bis zu 30 Grad Celsius höher als normalerweise im März.

Eisberg im Antarktischen Ozean.

Eisberg im Antarktischen Ozean.

In der Antarktis, die als der kälteste Kontinent gilt, sind Hitzewellen jedoch ungewöhnlicher, erklärt Thea Schmidt. „Mit diesem Ereignis müssen die Rekordbücher und unsere Erwartungen, was in der Antarktis möglich ist, neu geschrieben werden“, erklärte Robert Rhode vom Umweltdateninstitut Berkley Earth. „Handelt es sich einfach nur um ein äußerst unwahrscheinliches Ereignis, oder ist es ein Zeichen dafür, dass noch mehr passieren wird? Im Moment weiß das niemand.“

Hamburger Airport erklärt sich für CO₂-neutral

Der Hamburger Flughafen hat sich als erster deutscher Airport für CO₂-neutral erklärt. Dazu präsentierte die Flughafengesellschaft am vergangenen Mittwoch ein nach Kriterien des europäischen Branchenverbandes Airports Council International Europe (ACI) ausgestelltes Zertifikat. „Seit dem Jahr 2009 hat Hamburg Airport seine jährlichen CO₂-Emissionen um knapp 80 Prozent – von 40.000 Tonnen auf 8700 Tonnen – reduziert“, hieß es in einer Mitteilung.

Ein Passagierflugzeug der Lufthansa landet auf dem Flughafen Hamburg Airport.

Ein Passagierflugzeug der Lufthansa landet auf dem Flughafen Hamburg Airport.

Umweltverbände reagieren mit Kopfschütteln. „Das Label ‚CO₂-neutraler Flughafen‘ ist eine riesige Mogelpackung, ein Greenwashing, wie es perfider kaum geht“, sagte der stellvertretende Hamburger BUND-Vorsitzende Martin Mosel. Die jetzt proklamierte CO₂-Neutralität beziehe sich auf die betriebsbedingten Emissionen des Flughafens, die weniger als ein Prozent der Gesamtemissionen des Flugverkehrs ausmachten.

 

Bild der Woche

Proteste auf der Ostsee

In Schlauchbooten und im Wasser haben vergangenen Mittwochfrüh 20 Umweltaktivisten von Greenpeace vor Fehmarn gegen Ölimporte aus Russland protestiert. Mit gelber Farbe malten sie in rund 1,5 Meter großen Buchstaben „Oil fuels war“ (etwa: Öl heizt Krieg an) an die Wand des 100.000 Tonnen Rohöl fassenden Tankers „Stamos“, der Öl aus dem russischen Ostseehafen Ust-Luga nach Rotterdam liefert, wie die Umweltorganisation am Mittwoch mitteilte.

Schleswig-Holstein, Fehmarn: Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace demonstrieren vor einem Schiff, das russisches Öl auf der Ostsee transportiert.

Schleswig-Holstein, Fehmarn: Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace demonstrieren vor einem Schiff, das russisches Öl auf der Ostsee transportiert.

„Mit den Exporten von Öl, Kohle und Gas finanziert Putin den Krieg in der Ukraine“, sagte der Greenpeace-Ölexperte Manfred Santen. Die Umweltschützer fordern, dass die Transporte von Millionen Tonnen fossiler Energieträger täglich über die Ostsee in westeuropäische Häfen schnellstmöglich ausgesetzt werden. Greenpeace zählte nach eigenen Angaben seit Kriegsbeginn 237 Tanker, die Russland mit Öl und Gas verließen – viele von ihnen mit dem Ziel Europa.

Die Einfuhr von Gas, Öl und Kohle aus Russland bleibt trotz weitreichender EU-Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine weiter möglich, weil Länder wie Deutschland die Energieversorgung der EU ohne die Lieferungen für nicht gesichert halten. Greenpeace fordert eine Umstellung auf erneuerbare Energien und einen Importstopp für Gas, Öl und Kohle aus Russland.

 

Termine

  • Samstag, 26. März 2022, 20.30 Uhr, weltweit: Earth Hour. Mit der „Earth Hour“ will die Umweltschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) seit 2007 ein Zeichen für Klima- und Umweltschutz setzen. Rund um den Globus gehen für eine Stunde die Lichter aus.
  • Dienstag, 29. März 2022, 11 Uhr, Berlin: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) legt in einer Pressekonferenz seine Klimabilanz für Deutschland 2021 vor. Mit Spezialblick auf „Bodenfeuchteviewer für die Land- und Forstwirtschaft.
  • Donnerstag, 31. März 2022, bundesweit: Kinostart für den Film „Der Waldmacher“ von Volker Schlöndorff. Der Oscarpreisträger („Die Blechtrommel“) hat für seinen neuen Dokumentarfilm den Agrarwissenschaftler Tony Rinaudo begleitet. Der Australier hatte für seine Idee, wie man aus Wurzelwerk wieder Bäume wachsen lassen kann, einen Alternativen Nobelpreis bekommen.
  • Montag, 4. April 2022, 11 Uhr, Genf: Der Weltklimarat IPCC präsentiert den dritten Teil seines neuen Sachstandsberichts. Darin geht es um die politischen und technologischen Maßnahmen zur Minderung des Klimawandels. Der Weltklimarat (IPCC) ist ein UN-Gremium.
 

Denken Sie dran: Am morgigen Samstag sollen weltweit um 20.30 Uhr unserer Zeit für eine Stunde die Lichter ausgehen (siehe Termine). Mit der Aktion „Earth Hour“ setzt die Umweltschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) seit 2007 ein Zeichen für Klima- und Umweltschutz. Weltweit beteiligen sich zahlreiche Städte und einzelne Menschen an der Aktion.

Wir wünschen Ihnen ein angenehmes Wochenende und eine erfolgreiche nächste Woche.

Falls Sie Anregungen oder Kritik haben, melden Sie sich gern direkt bei unserem Redaktionsteam: klima@rnd.de Wir freuen uns auf Ihr Feedback!

Nachhaltige Grüße bis nächste Woche

Thoralf Cleven

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