Fachärzte kritisieren Umgang der Politik mit Kindern - Kontaktsperren sind tiefe Einschnitte

Köln, Berlin. Mediziner werfen der Politik vor, die Interessen von Kindern und Jugendlichen in der Corona-Krise zu missachten. "Wir fordern von der Politik, dass sie mehr Rücksicht auf die Kinder nimmt, dass sie den Blick der Kinder annimmt, dass sie Berater zur Seite nimmt, die spezifisch Kinderinteressen vertreten", sagte Jakob Maske vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte am Mittwoch in der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv.

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Für Kinder bedeuteten Abstandsregeln und Kontaktsperren tiefe Einschnitte. Es sei für die meisten Kinder “sehr schrecklich”, ihre gesamten sozialen Kontakte aufgeben zu müssen. “Nicht nur zu den Freunden, sondern auch zu den Erziehern - das sind ja enge Bindungen, die da aufgebaut werden”, betonte Maske.

Auch Kinder mit Atemwegserkrankungen könnten am Schulunterricht teilnehmen

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte befürwortet eine Rückkehr aller Kinder in Schulen und Kitas unter Einhaltung von Hygieneregeln. Auch Kinder mit Atemwegserkrankungen - beispielsweise Asthma - könnten am Schulunterricht teilnehmen. "Wenn dieses Asthma gut eingestellt ist und die Kinder und Jugendlichen ihre Asthmamedikamente so weiter nehmen wie der Kinder- und Jugendarzt das verschrieben hat, dann gehören sie gar nicht zu einem erhöhten Risiko und können insofern auch die Schule besuchen und das empfehlen wir dann auch", sagte Maske, der in Berlin eine Kinderarztpraxis betreibt.

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Auch bei vielen Autoimmunerkrankungen gebe es noch keine guten Hinweise, dass betroffene Kinder ein erhöhtes Risiko haben, an Covid-19 zu erkranken. Das individuelle Risiko sollten Betroffene mit ihren Kinder- und Jugendärzten abklären. Grundsätzlich bedenklich sei der Schulbesuch allerdings, wenn ein Familienmitglied eine starke Immunschwäche habe, sich zum Beispiel einer Chemotherapie unterziehe. Dann sollten Kinder zu Hause bleiben, um ihre Angehörigen nicht zu gefährden, sagte Maske.

RND/epd

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