Keine Teamlösung: Friedrich Merz will CDU-Führungsfrage von Parteitag entscheiden lassen
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Friedrich Merz, hier beim “Ständehaustreff” in Düsseldorf im August, macht aus seinen Ambitionen in der CDU kein Geheimnis.
© Quelle: Getty Images
Berlin. Knapp drei Monate vor dem CDU-Parteitag zeigt der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz keine Bereitschaft, seine Bewerbung um den Vorsitz zugunsten einer Teamlösung zurückzuziehen. Der Parteitag werde entscheiden, wer ein mögliches Team führen soll, sagte er der “Bild am Sonntag”. “Diese Entscheidung ist das Königsrecht des Parteitags.” Merz nannte es aber grundsätzlich eine “hervorragende Idee”, dass er mit seinen Kontrahenten, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Ex-Umweltminister Norbert Röttgen, nach dem Parteitag ein Team bilden könnte.
Söder in Umfragen der Favorit
Der CDU-Vorsitzende hat traditionell auch das Vorschlagsrecht in Sachen Kanzlerkandidatur – vorbehaltlich der Zustimmung der Schwesterpartei CSU. Laut einer repräsentativen Kantar-Umfrage für “Bild am Sonntag” trauen 31 Prozent der Wähler dem bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chef Söder das Kanzleramt zu. Damit belegt er Platz eins auf der Kanzlerwunschliste der Bürger, obwohl er offiziell bisher keine Ambitionen geäußert hat. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) landet mit 14 Prozent auf Platz zwei, dicht gefolgt von Merz mit 13 Prozent. Auf den letzten Rang kommt Laschet mit 8 Prozent. 19 Prozent der Befragten halten der Umfrage zufolge keinen der vier Unionsspitzenpolitiker für geeignet, die Nachfolge von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) anzutreten. 16 Prozent machten keine Angabe.
Laschet hatte jüngst gesagt, es sei falsch, zu glauben, die Kanzlerkandidatur laufe automatisch auf die CDU zu. “Das haben sich bei uns manche so angewöhnt, dass schon sicher davon ausgegangen wird, wer CDU-Vorsitzender wird, wird auch Kanzler”, sagt Laschet. “Das wird ein harter Kampf.”
Röttgen hatte diese Woche klar gemacht, dass er bei einem Sieg auch die Kanzlerkandidatur anstrebt. “Ich nehme für mich in Anspruch, Kanzler werden zu wollen und das auch zu können”, sagte Röttgen. Die Kanzlerkandidatur müsse neben dem Parteivorsitz noch im Dezember zwischen CDU und CSU geklärt werden.
RND/dpa