Ohne Tests und Quarantäne: Kritik an Flügen aus Iran

Eine Maschine der IranAir auf dem Flughafen Bombay.

Eine Maschine der IranAir auf dem Flughafen Bombay.

Berlin. Der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Jörg Radek, hat angesichts der Coronakrise die Einschränkung des Flugverkehrs gefordert. Grund ist neben den zuletzt verhängten Kontrollen auf den Landwegen die Tatsache, dass nach wie vor Maschinen unter anderem aus dem Iran in Deutschland eintreffen, obwohl das Land als Hochrisikozone gilt und offenbar ohne dass medizinische Kontrollen stattfinden oder Passagiere zurückgewiesen werden.

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“Wenn wir die Grenzen an Land schließen, dann müssen wir auch den Luftverkehr einschränken”, sagte Radek dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Am besten sei, wenn bestimmte Maschinen “gar nicht erst starten”. Dies sei mit den Herkunftsstaaten der Fluggesellschaften zu klären. Mit Blick auf den Iran fügte er hinzu: “Man muss Maßnahmen treffen, dass so etwas nicht möglich ist.”

Kritik von ARD-Journalistin

Zuvor hatte die Iran-Korrespondentin der ARD, Natalie Amiri, via Twitter darauf hingewiesen, dass Iran “ein Epizentrum des Coronavirus” sei, ungeachtet dessen aber immer noch wöchentlich mehrere Maschinen der Fluggesellschaft IranAir aus der Hauptstadt Teheran kommend in Frankfurt am Main landeten, ohne dass Tests gemacht oder Menschen in Quarantäne geschickt würden. Dies sei “nicht verständlich”, schrieb Amiri.

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Der in Teheran geborene Grünen-Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour berichtete dem RND von Deutsch-Iranern, die den Iran zuletzt in Richtung Deutschland verlassen und sich gewundert hätten, dass sie einfach so hätten einreisen können. “Wenn es heißt, man solle in diese Länder nicht fliegen, dann muss natürlich umgekehrt für Menschen, die von dort zurückkommen, ebenfalls gelten, dass Tests gemacht und sie in Quarantäne geschickt werden”, sagte er.

Auch am Montag ist ein Direktflug aus Teheran planmäßig um 10.20 Uhr in Frankfurt am Main eingetroffen. Weitere Flüge sind vorgesehen. Das Büro von IranAir war unterdessen telefonisch nicht zu erreichen.

Corona im Iran: Knapp 15.000 Infizierte – offiziell

Im Iran war die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus zuletzt innerhalb eines Tages um 129 gestiegen. Insgesamt gab es in dem Land laut offizieller Darstellung bereits 853 Covid-19-Tote und 14.991 Infektionsfälle. Allerdings gilt als zweifelhaft, ob die Zahlen stimmen und nicht in Wahrheit wesentlich höher liegen.

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Baden-Württemberg, einer der Corona-Hotspots in Deutschland, will den Flugverkehr stoppen. Die Bundesregierung rät bis auf weiteres von Auslandsreisen ab. Schon jetzt geraten Fluggesellschaften zunehmend in wirtschaftliche Schwierigkeiten.

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