Katholische Bischöfe tagen erstmals mit einer Frau in der Führung

Beate Gilles ist seit Juli 2021 Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz.

Beate Gilles ist seit Juli 2021 Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz.

Berlin. Die Bischöfe der Katholischen Kirche kommen ab Montag in Fulda erstmals unter der Leitung einer Frau zusammen. Die seit Juli als General­sekretärin der Deut­schen Bischofs­konferenz (DBK) amtierende Theologin Beate Gilles wird gemeinsam mit dem Vorsitzenden Bischof Georg Bätzing die viertägige Herbst­voll­versamm­lung der DBK leiten.

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Das Zentral­komitee der deut­schen Katholiken (ZdK) sieht darin ein in die Zukunft gerichtetes Zeichen. „Es ist ein sehr gutes und wichtiges Signal, dass erstmals eine Frau diese Schlüssel­­position inner­halb der Deut­schen Bischofs­konferenz besetzt hat und ausfüllen wird“, sagte ZdK-Präsident Thomas Stern­berg dem Redaktions­Netz­werk Deutsch­land (RND). „Es ist ein Zeichen für die Veränderungs­bereit­schaft innerhalb der Katholischen Kirche. Letztlich geht es bei der Besetzung von Führungs­posten mit Frauen auch um die Teilhabe von mehr als 50 Prozent der Gläubigen“, so der Chef der Katholischen Laien­orga­nisa­tion.

Gilles ist die erste Frau in ihrem Amt und außer­dem die erste Person im Amt, die keine Geist­liche ist. So müsse es in der Katholischen Kirche weiter­gehen, forderte Sternberg. „Nicht alle Führungs­aufgaben erfordern eine priester­liche Weihe – sie können deshalb schon jetzt mit Frauen besetzt werden. Gleich­zeitig muss die Debatte darüber weiter­geführt werden, welche theo­logi­schen Argumente im Jahr 2021 noch tragen, die Frauen weiter­hin von der Weihe ausschließen.“

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Schwer­punkt der Beratungen der Bischöfe ist der Stand bei der Entwicklung des 2019 als Konsequenz der Miss­brauchs­skandale beschlossenen Synodalen Weges. Dabei geht es um den Abbau von Macht­strukturen inner­halb der Kirche, die Rolle von Frauen, die Lebens­verhältnisse von Priestern und die kirch­liche Sexual­moral.

ZdK-Präsident Stern­berg mahnt, den Synodalen Weg konsequent weiter­zu­gehen. „Alle in der Katholischen Kirche wissen, dass Reformen nötig sind, nicht zuletzt, um Glaub­würdig­keit und Vertrauen zu gewinnen. Zentrales Anliegen dabei ist, Strukturen in der Kirche zu bauen, die zukünftig ein Miss­brauchs­geschehen weitest­gehend ausschließen“, sagte er dem RND.

„Mitverant­wortung für sexuellen Miss­brauch“: Kardinal Marx bietet Papst seinen Rück­tritt an
ARCHIV - 15.08.2020, Bayern, Planegg: Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von M��nchen und Freising, spricht in einem Festgottesdienst zu Mari�� Himmelfahrt vor der Wallfahrtskirche Maria Eich seinen Segen aus. Kardinal Reinhard Marx hat Papst Franziskus seinen R��cktritt angeboten. Foto: Matthias Balk/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Mit dem Schritt wolle er Mitverant­wortung für die Katastrophe des sexuellen Miss­brauchs in der katholischen Kirche übernehmen.

Die Aufarbei­tung der bekannten Fälle habe hohe Priorität, so Sternberg. „Die Aufarbei­tung muss konsequent geschehen. Auf diesem Weg ist noch eine Menge zu tun. Die Auf­arbeitungs­kommissionen sind noch nicht in allen Bistümern besetzt. Auch die Betroffenen­räte können noch nicht überall arbeiten. Ohne die Betroffenen ist Aufarbei­tung jedoch unmöglich“, sagte er.

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