Merkel trägt Impfliste offen unterm Arm

Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Regierungsbank im Deutschen Bundestag. Zuvor war sie bei einer Kabinettssitzung mit einer offen lesbaren Impfliste unterm Arm fotografiert worden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Regierungsbank im Deutschen Bundestag. Zuvor war sie bei einer Kabinettssitzung mit einer offen lesbaren Impfliste unterm Arm fotografiert worden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bei einer Kabinettssitzung am Mittwochvormittag eine Impfliste offen unterm Arm getragen. Ein Foto zeigt die Tabelle, in der verschiedene Bevölkerungsgruppen wie Mitarbeiter im Gesundheitswesen und über 80-Jährige aufgelistet sind. Daneben steht auch, wie groß diese Gruppen sind, und eine Schätzung, wie viel Prozent davon sich impfen lassen wollen.

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Die Liste weicht von dem bisher bekannten Corona-Impfplan der ständigen Impfkommission ab. Ob es sich um aktuelle Pläne der Bundesregierung handelt, war am Mittwoch zunächst unklar. Regierungssprecher Steffen Seibert wollte sich auf Nachfragen in der Bundespressekonferenz nicht zu der Liste äußern: „Ich kenne diese Bilder nicht und kann das deswegen nicht kommentieren.“

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Das ist auf der Impfliste zu sehen

In der Tabelle sind insgesamt 14 Gruppen aufgelistet, offenbar in der Reihenfolge ihrer möglichen Priorität bei der Impfplanung. Dahinter steht, wie viele Menschen dieser Gruppe angehören und eine geschätzte „Teilnahmequote“ – also wie viel Prozent die Corona-Impfung auch in Anspruch nehmen wollen. Worauf diese Schätzung basiert, war zunächst unklar.

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Die Liste im Überblick:

  1. Mitarbeiter im Gesundheitswesen: 5,6 Millionen Menschen / geschätzte Teilnahmequote 80 Prozent (4,48 Millionen Impfpersonen)
  2. Stationär Behandelte im Krankenhaus/Pflege: 1,5 Millionen Menschen / geschätzte Teilnahmequote 80 Prozent (1,2 Millionen Impfpersonen)
  3. Bevölkerung über 80 Jahre: 5 Millionen Menschen / geschätzte Teilnahmequote 80 Prozent (4 Millionen Impfpersonen)
  4. Bevölkerung 70 – 79 Jahre: 7 Millionen Menschen / geschätzte Teilnahmequote 80 Prozent (5,6 Millionen Impfpersonen)
  5. Polizei, Soldaten: 600.000 Menschen / geschätzte Teilnahmequote 70 Prozent (420.000 Impfpersonen)
  6. Feuerwehr, THW: 1,4 Millionen Menschen / geschätzte Teilnahmequote 70 Prozent (980.000 Impfpersonen)
  7. Bevölkerung 60 – 69 Jahre: 10,5 Millionen Menschen / geschätzte Teilnahmequote 70 Prozent (7,35 Impfpersonen)
  8. Vulnerabel unter 60 Jahre: 3,3 Millionen Menschen / geschätzte Teilnahmequote 70 Prozent (2,31 Millionen Impfpersonen)
  9. Lehrer, Hochschullehrer, Kindergärtner: 2 Millionen Menschen / geschätzte Teilnahmequote 60 Prozent (1,2 Millionen Impfpersonen)
  10. Politische Führung, zentrale Verwaltung: 500.000 Menschen / geschätzte Teilnahmequote 60 Prozent (300.000 Impfpersonen)
  11. Verwaltung sonstige: 1,7 Millionen Menschen / geschätzte Teilnahmequote 60 Prozent (1,02 Millionen Impfpersonen)
  12. Kundenkontakt Friseure, Einzelhandel: 3 Millionen Menschen / geschätzte Teilnahmequote 60 Prozent (1,8 Millionen Impfpersonen)
  13. Sonstige Bevölkerung: 31 Millionen Menschen / geschätzte Teilnahmequote 50 Prozent (15,5 Millionen Impfpersonen)
  14. Alter bis 12 Jahre: 9,9 Millionen Menschen, weitere Zahlen werden nicht genannt

Abschließend hält die Liste fest, dass sich geschätzte 68 Prozent der deutschen Bevölkerung, also 46,16 Millionen Menschen, impfen lassen wollen.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (Ema) will am 21. Dezember ihre Entscheidung über eine Zulassung des Corona-Impfstoffes der Pharmaunternehmen Biontech und Pfizer bekannt geben. Danach könnten die ersten Impfungen in Deutschland voraussichtlich schnell starten.

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RND/feh

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