Julian Assange verliert ecuadorianische Staatsbürgerschaft
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Wikileaks-Gründer Julian Assange verlässt im Januar 2020 das Westminster Magistrates Gericht nach einer Anhörung zum Auslieferungsgesuch der USA.
© Quelle: Dominic Lipinski/PA Wire/dpa
Quito. Ein Gericht hat dem Wikileaks-Gründer Julian Assange die ecuadorianische Staatsbürgerschaft entzogen. Bei der Verleihung der Staatsbürgerschaft an den gebürtigen Australier 2017 seien verwaltungsrechtliche Fehler gemacht worden, berichtete die Zeitung „El Comercio“ am Dienstag unter Berufung auf ein Verwaltungsgericht in der Hauptstadt Quito. Assanges Anwalt Carlos Poveda kündigte an, Rechtsmittel gegen die erstinstanzliche Entscheidung einzulegen.
Die Vereinigten Staaten werfen ihm vor, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen und auf der Internet-Plattform Wikileaks veröffentlicht zu haben. Damit sei das Leben von Informanten in vielen Ländern in Gefahr gebracht worden. Im Falle einer Verurteilung in den USA droht ihm eine langjährige Haftstrafe.
Assange war 2012 vor der Auslieferung in Ecuadors Botschaft in London geflüchtet. Dort erhielt er Asyl und 2017 auch die ecuadorianische Staatsbürgerschaft. Die Regierung des südamerikanischen Landes plante damals, Assange einen Diplomatenstatus zu verleihen und ihn so sicher aus der Botschaft bringen zu können.
Später kam es allerdings zu Spannungen zwischen Quito und Assange. Die ecuadorianische Regierung kassierte 2019 den Asylstatus wieder, und Assange wurde wegen des Verstoßes gegen Kautionsauflagen von der britischen Polizei festgesetzt.
RND/dpa