Jugendliche fordern mehr politisches Mitspracherecht

In ganz Europa gehen junge Menschen auf die Straße – für Klimaschutz und nun auch gegen Artikel 13 der EU-Urheberrechtsreform.

In ganz Europa gehen junge Menschen auf die Straße – für Klimaschutz und nun auch gegen Artikel 13 der EU-Urheberrechtsreform.

Berlin. Mehr Gehör und Mitspracherecht: Das fordern Jugendliche laut einer aktuellen Studie des Opaschowski-Instituts für Zukunftsforschung. Dabei wurden 1000 Personen ab 14 Jahren befragt. In den letzten Wochen machte vor allem die „Fridays-for-future“-Bewegung auf sich Aufmerksam. Dabei forderten vor allem Schüler mehr Engagement für den Klimaschutz. Doch auch die EU-Urheberrechtsdebatte treibt immer mehr junge Menschen auf die Straßen.

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Der Studie zur Folge hat es in den vergangenen fünf Jahren eine starke Zunahme bei den unter 20-jährigen Jugendlichen gegeben, die viel mehr Volksabstimmungen für die Bürger fordern. Demnach waren es im Jahr 2014 73 Prozent, die sich mehr Rechte wünschten, 2019 waren es 94 Prozent. „Die Jugendlichen vermissen in der Politik klare Vorstellungen darüber, wie unsere Gesellschaft in 20, 30 Jahren aussehen soll“, sagte der Leiter des Instituts, Horst Opaschowski.

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Mehr Einfluss im Schulunterricht

Darüber hinaus wünschen sich die Jugendlichen mehr Einfluss auf den Schulunterricht. Der Aussage „Zu den wichtigsten Erziehungszielen der Zukunft werden Selbstständigkeit und Selbstvertrauen gehören, die in schulischen Projekten gefördert und eingeübt werden müssen“ stimmten 92 Prozent der Befragten zu. 2014 waren es noch 77 Prozent.

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Der Zukunftsforscher Opaschowski plädiert unterdessen dafür, die Forderungen und politische Partizipation der Jugendlichen in schulischen Projekten zu fördern: „Relevante Zukunftsprojekte wie die Fridays-for-Future-Bewegung müssen von der Straße in den Unterricht und schulischen Alltag geholt werden, statt Mauern zu bauen und sich abzugrenzen.“

Kein Verlass auf den Staat

Schon im Jahr 2017 beschäftigen sich der Forscher und dessen Tochter Irina Pilawa mit der „Generation Z(ukunft)“, also die um die Jahrtausendwende Geborenen. In einer repräsentativen Studie für dieses Projekt äußerten 54 Prozent der Befragten im Alter zwischen 14 und 24 Jahren, die junge Generation könne sich weniger auf den Staat verlassen. Die Befragten quer durch alle Altersgruppen vertraten diese Ansicht nur zu 43 Prozent.

Während auf den Freitagsdemonstrationen für den Klimaschutz viele junge Menschen auf die Straße gehen, sorgt nun auch die EU-Urheberrechtsdebatte für deren politisches Engagement. Am Samstag soll die „Generation Youtube“ auf die Straße gehen. Angekündigt ist ein europaweiter Protest gegen Artikel 13 der geplanten EU-Urheberrechtsreform.

Protest auf den Straßen und auch Online

Dass Videoplattformen auf die geplanten Reformen mit Uploadfiltern reagieren, ist eine der Hauptsorgen der vornehmlich jungen Demonstranten. In mehreren deutschen Großstädten kam es bereits zu Protestmärschen. Selbst die größte Online-Enzyklopädie Wikipedia protestierte am Donnerstag und zeigte den Nutzern nur einen schwarzen Bildschirm.

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Von dpa/ RND

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