Trittin zu Habeck-Vorstoß: Waffenexporte in Ukraine widersprechen unserem Grundsatz
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Jürgen Trittin, Bundestagsabgeordneter der Grünen und Mitglied im Auswärtigen Ausschuss.
© Quelle: dpa
Berlin. Der Grünen-Außenpolitiker und frühere Parteivorsitzende Jürgen Trittin hat den Vorstoß von Grünen-Chef Robert Habeck zurückgewiesen, die Ukraine wegen des Konflikts mit Russland mit Waffen zu beliefern. „Waffenexporte in die Ukraine würden unserem Grundsatz widersprechen, dass wir keine Waffen in Kriegsgebiete exportieren“, sagte Trittin dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
„Die bisherige gemeinsame europäische Position ist, dass der Konflikt in der Ukraine nur politisch zu lösen ist und nicht militärisch. Waffenlieferungen untergraben die Umsetzung des Abkommens von Minsk weiter.“
Stärkung der OSZE gefordert
Es sei verständlich, „dass die Not der Menschen vor Ort den Wunsch nach Unterstützung wachsen lässt“. Aber Waffen könnten nicht eindeutig als defensiv definiert werden.
„Jede Abwehrwaffe kann auch offensiv genutzt werden. Im Vordergrund muss stehen, die Aufklärungsmöglichkeiten der OSZE zu stärken – und nicht einseitig die einer Konfliktpartei.“
Der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Nils Schmid, sagte dem RND, Waffenlieferungen in die Ukraine stünden „nicht auf der Tagesordnung“. Im Vordergrund müsse stehen, die rechtsstaatlichen und demokratischen Strukturen des Landes zu festigen.