Gesundheitsminister Jens Spahn positiv auf Coronavirus getestet
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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.
© Quelle: Markus Schreiber/AP-Pool/dpa
Berlin. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch in Berlin mit. Spahn habe sich umgehend in häusliche Isolierung begeben, bislang hätten sich bei ihm nur Erkältungssymptome entwickelt, hieß es weiter.
Gesundheitsminister Spahn positiv auf Coronavirus getestet
Jens Spahn habe sich umgehend in häusliche Isolierung begeben, sagte ein Sprecher.
© Quelle: Reuters
Spahn habe Erkältungssymptome bemerkt und sich dann am frühen Nachmittag testen lassen, sagte Spahns Sprecher Hanno Kautz dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Das Ergebnis sei positiv gewesen. „Er befindet sich jetzt in häuslicher Isolation.“
Derzeit sei man dabei, alle Kontaktpersonen zu informieren. Es gebe noch keine Erkenntnisse darüber, wo sich Spahn angesteckt haben könnte. Am Mittwochvormittag hatte Spahn noch im Kanzleramt an der Kabinettssitzung teilgenommen. Auf Bildern ist Spahn dabei mit einem Mund-Nasen-Schutz zu sehen.
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Jens Spahn am Vormittag im Kabinett.
© Quelle: imago images/Jens Schicke
Für Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die anderen Minister hat Spahns Testergebnis offenbar keine Folgen. „Das Bundeskabinett tagt unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln, die darauf abzielen, dass auch im Falle der Teilnahme einer Person, die später Corona-positiv getestet wird, eine Quarantäne anderer oder gar aller Teilnehmer nicht erforderlich wird“, sagte ein Regierungssprecher dem RND.
„Die Bedingungen im Bundeskanzleramt und insbesondere im internationalen Konferenzsaal, in denen die wöchentlichen Kabinettssitzungen stattfinden, sind hinsichtlich des Infektionsschutzes besonders optimiert und vom Gesundheitsamt Berlin-Mitte fachlich überprüft worden.“
Spahns Ministerium hat bei der Pandemie-Bekämpfung eine zentrale Rolle innerhalb der Bundesregierung. Der Minister hat weitgehende Vollmachten, auch ohne Zustimmung von Bundestag und Bundesrat das Gesundheitswesen durch die Krise zu steuern. Der CDU-Politiker tritt immer wieder als Mahner auf, der die Bürger zur Einhaltung der Hygieneregeln aufruft, um die Ausbreitung der Infektion zu stoppen und damit ältere Menschen und Risikopatienten zu schützen.
Genesungswünsche via Twitter
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) wünschte Spahn via Twitter gute Besserung. Laschet will mit Spahn als designiertem Stellvertreter als Kandidat für den CDU-Vorsitz antreten.
Auch FDP-Chef Christian Lindner meldete sich via Twitter.
Auch Kanzlerin Angela Merkel hat dem mit dem Coronavirus infizierten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn alles Gute und einen schnelle Genesung gewünscht. Spahn habe die Kanzlerin am Nachmittag persönlich von seiner Infektion informiert, sagte ein Regierungssprecher der Deutschen Presse-Agentur am Mittwochabend in Berlin.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach forderte derweil mehr regelmäßige Tests bei den Kabinettsmitgliedern. “Es ist an der Zeit, dass die Kabinettsmitglieder regelmäßig auf Corona getestet werden”, sagte er der „Rheinischen Post“.
Immer wieder mussten sich zuletzt Spitzenpolitiker wegen Risikobegegnungen in Quarantäne begeben. Am Samstag hatte es Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier getroffen. Grund war der positive Corona-Test eines Personenschützers. Zwei Tests beim Staatsoberhaupt fielen seither negativ aus.
Bereits am Montag hatte sich Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) wegen einer Warnung über die Corona-App in Quarantäne begeben. Ende September hatten sich auch Außenminister Heiko Maas (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) vorübergehend isoliert. Bei Maas hatte sich ebenfalls ein Personenschützer infiziert. Altmaier ging vorsorglich in Quarantäne, weil ein Mitarbeiter eines EU-Ministers positiv getestet worden war, der mit ihm bei einem Treffen des EU-Handelsministerrats in Berlin anwesend war.
Bereits im März war auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) vorsorglich für knapp zwei Wochen in häuslicher Quarantäne, weil sie von einem Arzt geimpft worden war, bei dem kurz darauf eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt wurde.
RND/tms/vat/dpa