Huthi-Rebellen entführen saudisches Militär-Frachtschiff vor Küste des Jemens
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Huthi-Rebellen halten während einer Versammlung ihre Waffen. (Symbolbild)
© Quelle: Hani Al-Ansi/dpa
Sanaa. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen haben vor der Küste des Jemens ein Frachtschiff in ihre Gewalt genommen. Die unter Flagge der Vereinigten Arabischen Emirate fahrende „Rawabi“ war auf dem Weg von der Insel Sokotra zur saudischen Küstenstadt Dschisan.
Die „terroristische Huthi-Miliz trägt die volle Verantwortung für den kriminellen Akt der Piraterie“, sagte Turki al-Maliki, Sprecher der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition im Jemen, laut einem Bericht der emiratischen Staatsagentur WAM. Die Rebellen hätten das Schiff in der Nacht zum Montag in ihre Gewalt gebracht.
Laut dem Huthi-Sprecher Mohammed Abdel Salam, der von einer „erfolgreichen und beispiellosen“ Entführung sprach, handelt es sich um ein militärisches Frachtschiff. Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition teilte dagegen mit, das Schiff habe medizinische Güter geladen und sei auf dem Rückweg von einem Einsatz zum Bau eines Feldkrankenhauses auf Sokotra gewesen. Es habe unter anderem Krankenwagen, medizinische Ausrüstung, Zelte sowie eine Feldküche und technische Ausrüstung an Bord.
Seit 2015 bekämpfen Saudis und Emirate die Huthi-Miliz im Jemen
Saudi-Arabien und die Emirate kämpfen mit Verbündeten im Jemen seit 2015 gegen die schiitischen Rebellen, die weite Teile des Nordens beherrschen. Der Konflikt spielt vor allem an Land. Das Bündnis fing im südlichen Roten Meer aber auch mehrfach mit Sprengstoff beladene Boote ab oder entschärfte Seeminen. Ende 2019 wurde dort auch ein unter saudischer Flagge fahrender Schlepper entführt.
„Die Huthi-Miliz muss das Schiff sofort freilassen, andernfalls werden Bündniskräfte alle notwendigen Maßnahmen treffen“, sagte Al-Maliki. Darunter sei „wenn nötig auch der Einsatz von Gewalt“. Huthi-Militärsprecher Jahja Sari erklärte, das Schiff habe die „Sicherheit und Stabilität des jemenitischen Volks“ angegriffen. Die Huthis wollten am Montag weitere Details zur Entführung bekanntgeben.
RND/dpa