„Werden uns das ansehen“: Israel will bei Spionageprogramm Pegasus wachsamer sein
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Israel will bei Exporten des Spionagesoftwareunternehmens NSO genauer hinsehen. Die Regierung arbeite daran, sicherzustellen, dass niemand das NSO-Programm Pegasus gegen Zivilisten oder Dissidenten einsetze, sagte Außenminister Jair Lapid am Mittwoch.
© Quelle: Mosa'ab Elshamy/AP/dpa
Jerusalem. Israel will bei Exporten des Spionagesoftwareunternehmens NSO genauer hinsehen. Die Regierung arbeite daran, sicherzustellen, dass niemand das NSO-Programm Pegasus gegen Zivilisten oder Dissidenten einsetze, sagte Außenminister Jair Lapid am Mittwoch.
Letztlich habe Israel jedoch nur eine begrenzte Kontrolle darüber, wofür die Käufer solche Produkte einsetzen.
Pegasus kann heimlich in das Mobiltelefon einer Zielperson eindringen und dem Nutzer Zugang zu deren Daten, E-Mails, Kontakten und sogar Kameras und Mikrofonen verschaffen. Der israelische Hersteller NSO betont, es verkaufe sein Programm nur an Regierungen für den Einsatz gegen Kriminelle und Terroristen.
Das Unternehmen steht jedoch in der Kritik, weil Pegasus Berichten zufolge auch gegen Dissidenten, Journalisten, Menschenrechtler und womöglich sogar gegen Staatsoberhäupter eingesetzt wird.
Im Juli erklärte Frankreich, es bestehe der Verdacht, dass Marokko versucht habe, Präsident Emmanuel Macron mithilfe von Pegasus auszuspionieren. Das israelische Verteidigungsministerium, das Waffenexporte kontrolliert, schickte Mitarbeiter zu NSO. Das Unternehmen bestritt jedoch ebenso wie Marokko, Macrons Handy im Visier gehabt zu haben.
Lapid sagte, er sei sich der „Gerüchte“ um NSO bewusst und verglich dessen Produkte mit Waffen. „Wir werden uns das noch einmal ansehen“, versprach er. „Wir werden unser Bestes tun, um sicherzustellen, dass es nicht in die falschen Hände gerät.“ Garantien könne Israel aber nicht geben.
RND/AP