Geheimdienst spioniert wegen Omikron: Israel führt Handy-Überwachung wieder ein
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Reisende mit Mund-Nasen-Schutz kommen am Ben-Gurion-Flughafen an. Um die Ausbreitung der neuen Omikron-Variante des Coronavirus einzudämmen, schließt Israel seine Grenzen für Ausländer. Der Geheimdienst darf die Handys zur Kontaktverfolgung ausspionieren.
© Quelle: Ariel Schalit/AP/dpa
Jerusalem. Im Bemühen um eine Eindämmung der neuen Omikron-Variante des Coronavirus führt Israel die umstrittene Handy-Überwachung von Corona-Patienten und deren Kontakten wieder ein.
Die israelische Regierung stimmte am Sonntag für den erneuten Einsatz der Überwachungstechnologie durch den Inlandsgeheimdienst Schin Bet. Diese Maßnahme wurde in einer früheren Phase der Pandemie bereits genutzt, wegen Kritik aber wieder gestoppt.
Handy-Überwachung in Israel: Infizierte und Kontaktpersonen aufspüren
„Ziel des Einsatzes ist es, Infizierte ausfindig zu machen, und so die Ansteckungskette zu unterbrechen“, hieß es in einer Mitteilung des Büros von Ministerpräsident Naftali Bennett. Die Maßnahme betreffe aber nur Infizierte mit der neuen Omikron-Variante und solle vorerst bis zum 2. Dezember gelten.
Die Omikron-Variante(B.1.1.529) war zuerst im südlichen Afrika nachgewiesen worden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft sie als „besorgniserregend“ ein. Bis auf Weiteres müssen alle Personen, die aus einem beliebigen Land nach Israel zurückkehren - darunter auch geimpfte Israelis - bei der Einreise drei Tage lang isoliert werden.
Eine südafrikanische Ärztin berichtet von ungewöhnlichen, aber milden Symptomen. Bislang gebe es in ihrem Land keine „schwerwiegenden“ Verläufe. Mehrere Länder haben aber aus Vorsicht trotzdem Reisebeschränkungen erlassen, darunter auch Deutschland.
RND/dpa/scs