Kritik nach Tod von Mahsa Amini

Iranische Führung entlässt Polizeichef

Ein weibliches Mitglied der iranischen Polizeispezialeinheit.

Ein weibliches Mitglied der iranischen Polizeispezialeinheit.

Teheran. Mehr als drei Monate nach Beginn der Proteste im Iran hat die Führung in Teheran den Polizeichef des Landes entlassen. Die Absetzung von Hussein Aschtari erfolgte am Samstag durch Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei, wie die Nachrichtenagentur Isna berichtete. Ein Grund für den Wechsel an der Spitze der Polizei wurde nicht genannt.

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Kritik nach Tod von Mahsa Amini

Aschtari war jedoch in die Kritik geraten, nachdem die 22-jährige iranische Kurdin Jina Mahsa Amini im September in Polizeigewahrsam gestorben war. Amini war von der sogenannten Sittenpolizei verhaftet worden, weil ein paar Haarsträhnen unter dem obligatorischen Kopftuch zu sehen waren. Ihr Tod wurde zum Auslöser der bis heute andauernden Proteste im Land, die sich gegen den repressiven Kurs der Regierung und das islamische Herrschaftssystem richten.

Aschtari hat stets behauptet, dass die Polizei keine Schuld an Aminis Tod trage. Kritiker sind jedoch der Auffassung, dass die junge Frau von Polizisten geschlagen wurde und an einer Hirnblutung starb.

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An die Spitze der iranischen Polizei berief Ajatollah Ali Chamenei nun den bisherigen Vizechef Ahmad-Resa Radan. Er ist für seine radikalen Einstellungen bekannt. Insbesondere setzte er sich stets dafür ein, dass Frauen die islamische Kleiderordnung strikt einhalten. Auch junge Männer sollten seiner Auffassung nach keinen Frisurentrends aus dem Westen folgen und bei Verstößen festgenommen werden. Aufgrund von Menschenrechtsverletzungen steht Radan schon seit 12 Jahren auf einer Sanktionsliste der USA.

RND/dpa

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