Iran: Ex-Präsident Ahmadinedschad will wieder kandidieren
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/5JMLLSXWW5B5LOY4GACVU2GDCI.jpg)
Will wieder für das Präsidentenamt des Iran kandidieren: Der ehemalige Staatschef Mahmud Ahmadinedschad.
© Quelle: AP
Teheran. Irans Ex-Präsident Mahmud Ahmadinedschad will noch einmal als Präsidentschaftskandidat antreten. Der fundamental-islamische Politiker habe sich als Kandidat für die Präsidentenwahl am 18. Juni registrieren lassen, meldete das Staatsfernsehen am Mittwoch.
Die Sendung zeigte Ahmadinedschad mit Anhängern auf dem Weg zum Innenministerium, wo er Formulare ausfüllte. Er muss wie alle anderen Bewerber noch vom sogenannten Wächterrat geprüft und zugelassen werden. Vor vier Jahren hatte ihn der Rat abgelehnt.
Ahmadinedschad war von 2005 bis 2009 Präsident und trieb das Atomprogramm des Landes voran. Daraufhin drohte Israel mit einem Militärschlag gegen iranische Atomanlagen und die USA arbeiteten an bunkerbrechenden Bomben. Die Spannungen wurden unter Ahmadinedschads gemäßigtem Nachfolger Hassan Ruhani im Atomvertrag von 2015 gelöst.
Verhandlungen über Rückkehr zum Atomabkommen
Dieser steht jedoch auf der Kippe, weil sich die USA unter ihrem früheren Präsidenten Donald Trump aus dem Abkommen zurückgezogen haben und der Iran sich nicht mehr an wichtige Bestimmungen hält. Nach der Abwahl Trumps wird derzeit über eine Rückkehr aller Beteiligten zu den ursprünglichen Bestimmungen verhandelt.
Als mögliche Konkurrenten Ahmadinedschads galten der frühere Kommandeur der Revolutionsgarde, Mohsen Resaei, der einstige Ölminister Rostam Ghasemi, der frühere Parlamentspräsident Mohammed Bagher Kalibaf und Hossein Dehghan, ein Berater des Obersten Führers Ajatollah Ali Chamenei.
Sie gelten ebenso als Hardliner wie der für die Justiz des Landes zuständige Ebrahim Raisi, der vor vier Jahren die Wahl gegen Ruhani verloren hatte und nun erneut antreten könnte. Von Seiten der Reformer wurde Außenminister Mohammed Dschawad Sarif genannt.
RND/AP