Demonstranten attackieren US-Botschaft im Irak

Kämpfer der schiitischen Miliz Kataib Hisbollah begehen ihr Hauptquartier, das durch einen US-Luftangriff zerstört wurde.

Kämpfer der schiitischen Miliz Kataib Hisbollah begehen ihr Hauptquartier, das durch einen US-Luftangriff zerstört wurde.

Bagdad. Im Irak haben mehrere Hundert Demonstranten die US-Botschaft in der Hauptstadt Bagdad attackiert. Die Demonstranten zündeten amerikanische Flaggen an und zertrümmerten Fensterscheiben, berichteten Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Auf Fotos in sozialen Netzwerken war zu sehen, wie Demonstranten Mauern der schwer geschützten Botschaft hinaufkletterten und Flaggen der schiitischen Volksmobilisierungseinheiten schwenkten. Videos der arabischen Fernsehsenders Al-Arabija zeigten, wie Demonstranten Feuer an den Außenmauern des Botschaftsgeländes legten und Brandsätze über die Mauern warfen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Mehr als 20 Tote bei US-Luftangriff

In der besonders gesicherten sogenannten "Grünen Zone" im Stadtzentrum von Bagdad, in der sich zahlreiche Ministerien und Botschaften befinden, versammelten sich weitere Demonstranten und versuchten, in Richtung US-Botschaft zu marschieren.

Am Sonntag hatten die USA bei fünf Luftangriffen im Irak und in Syrien Einrichtungen der Miliz Kataib Hisbollah angegriffen. Dabei wurden 25 Menschen getötet und 50 weitere verletzt.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

US-Außenministerium zieht Personal aus Botschaft teilweise ab

Die vom Iran unterstützte Miliz, die Teil der schiitischen Volksmobilisierungseinheiten im Irak ist, kündigte Vergeltung für die Angriffe an. „Das Blut der Märtyrer und der Verwundeten wird nicht vergeblich sein und unsere Antwort gegen die US-Kräfte im Irak wird scharf sein“, sagte der stellvertretende Anführer, Abu Mahdi al-Mohandis unmittelbar nach den Angriffen gegen die Miliz. Die USA machen die Miliz für Angriffe auf US-Personal im Irak verantwortlich.

Bereits im Mai hatte das Außenministerium aufgrund der angespannten Sicherheitslage im Irak Teile des Personals in der Botschaft in Bagdad und dem Konsulat in Erbil zeitweise abgezogen. Im September waren zwei Raketen in der Nähe des Botschaftsgeländes in Bagdad eingeschlagen.

Angriffe gegen US-Truppen

Nach Angaben des Iran-Sondergesandten im US-Außenministerium, Brian Hook, hat es in den vergangenen zwei Monaten elf Angriffe gegen amerikanische Truppen oder US-Bürger im Irak gegeben. Bei einem Angriff auf eine irakische Militärbasis, auf der sich auch US-Soldaten und Angestellte befanden, wurden zuletzt ein US-Bürger getötet und vier amerikanische Soldaten verletzt.

dpa/RND

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige

Verwandte Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken