Investigativ-Journalistin stirbt durch Autobombe

Das Wrack der Journalistin Caruana Galizia steht nach dem Anschlag ausgebrannt am Straßenrand nahe des maltesischen Orts Mosta.

Das Wrack der Journalistin Caruana Galizia steht nach dem Anschlag ausgebrannt am Straßenrand nahe des maltesischen Orts Mosta.

Mosta. Eine auf Malta populäre Bloggerin ist offenbar Opfer eines gezielten Anschlags geworden. Regierungschef Joseph Muscat bestätigte, dass Daphne Caruana Galizia am Montag getötet wurde. „Das ist eine tückische Attacke auf einen Bürger und auf die Meinungsfreiheit“, schrieb er auf Twitter.

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Die Rettungs- und Polizeikräfte am Unfallort

Die Rettungs- und Polizeikräfte am Unfallort

Maltesischen Medienberichten zufolge explodierte das Auto, kurz nachdem die 53-Jährige es gestartet hatte. Die Polizei sagte der „Times of Malta“, bei der verbrannten Leiche auf dem Fahrersitz handele es sich um die Bloggerin. Dem staatlichen TV-Sender TVM zufolge hatte sich Caruana Galizia vor zwei Wochen an die Polizei gewandt, weil sie Morddrohungen erhalten habe.

Caruana Galizia kämpfte zuletzt mit Morddrohungen

Caruana Galizia kämpfte zuletzt mit Morddrohungen

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Caruana Galizia hatte mit einem Artikel über die Grenzen Maltas hinaus für Aufsehen gesorgt, indem sie schrieb, dass eine in den sogenannten Panama Papers erwähnte Firma der Frau des Regierungschefs gehöre. Muscat hatte diese Darstellung als Lüge bezeichnet. Die Regierung von Malta war schon vor dem Artikel von dem Skandal um Briefkastenfirmen in Panama erfasst worden: Die Dokumente enthüllten unter anderem, dass Energieminister Konrad Mizzi und Muscats Kabinettschef Keith Schembri in Panama ihre eigenen geheimen Firmen aufgezogen hatten.

Auf ihrer Website schrieb Galizia vor allem zu den Enthüllungen im Regierungszirkel des maltesischen Parlaments. Als im Mai 2017 im Rahmen der so genannten Malta Papers Korruptionsvorwürfe gegen Muscat und seine Familie bekannt wurden, setzte der Premierminister aufgrund der oppositionellen Kritik vorgezogene Neuwahlen an die am 3. Juni 2017 durchgeführt wurden. Da Muscats Partei Partit Laburista ihre absolute Mehrheit verteidigen konnte, wurde Muscat am 5. Juni 2017 auf eine zweite Amtszeit vereidigt.

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Auf das Land Malta, das seit 2004 Mitglied der Europäischen Union ist – dessen Ratsvorsitzender Joseph Muscat im ersten Halbjahr 2017 war – wirft dieser mysteriöse Todesfall einer meinungsstarken und beherzten Journalistin einen dunklen Schatten.

Von RND/krö/dpa

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