Intranet für Myanmar geplant: Militär will Zugang zu sozialen Medien verhindern

Demonstranten zeigen den Drei-Finger-Gruß, zum Zeichen des Widerstands bei einer Protestaktion gegen den Militärputsch in Myanmar. Das Militär hatte am 1. Februar geputscht und Regierungschefin Suu Kyi entmachtet. Seither versinkt das südostasiatische Land in Chaos und Gewalt.

Demonstranten zeigen den Drei-Finger-Gruß, zum Zeichen des Widerstands bei einer Protestaktion gegen den Militärputsch in Myanmar. Das Militär hatte am 1. Februar geputscht und Regierungschefin Suu Kyi entmachtet. Seither versinkt das südostasiatische Land in Chaos und Gewalt.

Bangkok. Die Militärjunta in Myanmar will nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation den Zugang zum Internet stark einschränken. Erlaubt werden sollen nur noch zugelassene Seiten mit dem Ziel, Kritikern der Junta die Möglichkeit zur öffentlichen Äußerung zu nehmen, wie aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der International Crisis Group hervorgeht.

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Junge Leute engagierten sich online für eine Bewegung des zivilen Ungehorsams, erklärte die International Crisis Group mit Sitz in Brüssel. Das Militär verfüge gleichzeitig nicht über die technischen Möglichkeiten, die zum Beispiel in China in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt worden seien, um das Internet zu überwachen und den Zugang zu bestimmten Websites zu blockieren. Stattdessen wolle das Militär nur eine Art Intranet für das Land entwickeln, das einen Zugang nur zu erlaubten Inhalten ermögliche. Dazu könnte beispielsweise das Online-Banking gehören.

Die Organisation beschrieb das Internet als ein „virtuelles Schlachtfeld“, auf dem das Militär wegen fehlender technologischer Kapazitäten ins Hintertreffen gerate, während Konzerne wie Facebook myanmarischen Offizieren und Regierungsbehörden den Zugang verwehre. Seit ihrem Putsch am 1. Februar hat die Militärjunta nächtliche Internetsperren verhängt und sich bemüht, den Zugang zu Social-Media-Plattformen zu begrenzen.

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Internationale Telekommunikationsunternehmen wie Telenor aus Norwegen und andere Firmen haben dagegen protestiert und erklärt, die Junta behindere die Wirtschaft und mache mühsam erzielte Fortschritte bei der Integration des Landes in die Weltwirtschaft zunichte.

RND/AP

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