Nach Ansicht des ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk gibt es für Russlands Präsidenten Putin keine Deadline für ein Kriegsende. Deshalb sei es für die Ukraine überlebenswichtig, dass der Westen sie militärisch so stark macht, dass Moskau verhandeln muss. Berlin gibt leider immer noch nicht alles, was möglich wäre, sagt der Diplomat, der Ende September nach Kiew zurückkehrt.
Berlin.Andrij Melnyk (46) war siebeneinhalb Jahre lang Botschafter der Ukraine in Deutschland und sorgte seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf sein Land dafür, dass im Berliner Politikbetrieb die Hilferufe Kiews wahrgenommen wurden. Der Jurist und verheiratete Vater von zwei Kindern forderte – manchmal recht undiplomatisch – die Lieferung schwerer Waffen, als das in Berlin noch undenkbar war, oder kritisierte den Bundeskanzler dafür, dass der nicht nach Kiew fuhr. Für sein gelegentlich radikales verbales Vorgehen stand Melnyk auch in der Kritik, was ihn jedoch nicht davon abhielt, sich weiter mit klaren Worten für die Ukraine ins Zeug zu legen. Ende September wird Melnyk Berlin verlassen und nach Kiew zurückkehren. Das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) traf ihn zum Abschiedsinterview.
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