Indien: Mönch wegen Aufruf zu Völkermord inhaftiert
/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/VB4HYEVS5JFQRFCEI3TIYBW3XI.jpg)
(Symbolbild)
© Quelle: imago images/ZUMA Wire
Die indischen Behörden haben einen Hindu-Mönch wegen Anstiftung zu religiöser Gewalt angeklagt. Wie ein leitender Polizeibeamter am Montag mitteilte, rief der Mönch bei einem Treffen rechtsgerichteter Gruppen zum „Völkermord“ an indischen Muslimen auf. Yati Narsinghanand G., ein offener Anhänger rechtsextremer Nationalisten und Leiter eines Hindu-Klosters, sei am Samstag zunächst festgenommen worden, weil er sich abfällig über Frauen geäußert habe. Am folgenden Tag sei er vor einem Gericht in der Stadt Haridwar erschienen, wo er wegen Hassreden gegen Muslime und Aufruf zur Gewalt gegen sie zu 14 Tagen Haft verurteilt worden sei.
Am Montag sei der Mönch, den der Polizeibeamte als Wiederholungstäter bezeichnete, offiziell wegen Förderung der „Feindschaft zwischen verschiedenen Gruppen aufgrund von Religion“ angeklagt worden. Die Anklage kann mit einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren belegt werden.
Gewaltaufruf bereits im Dezember
Im Dezember hatten G. und andere religiöse Anführer bei einem Treffen in Haridwar, einer heiligen Stadt im Norden von Uttarakhand, Hindus dazu aufgerufen, sich für „einen Völkermord“ gegen Muslime zu bewaffnen, wie aus einer Polizeibeschwerde hervorgeht. Er ist die zweite Person, die in diesem Fall verhaftet wurde, nachdem der Oberste Gerichtshof Indiens vergangene Woche interveniert hatte.
Der Unionsstaat Uttarakhand wird von der hindunationalistischen Bharatiya Janata Party von Premierminister Narendra Modi regiert. Der Aufstieg der Partei zur Macht im Jahr 2014 und ihre eindeutige Wiederwahl 2019 führten zu einem Anstieg von Angriffen gegen Muslime und andere Minderheiten. Fast 14 Prozent der 1,4 Milliarden Einwohner Indiens sind Muslime.
RND/AP