Ministerpräsident Hans: Impfen zu belohnen ist „definitiv eine Option“

Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU)

Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU)

Berlin. Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) plädiert für niedrigschwellige Angebote und verstärkte Anreize für Corona-Schutzimpfungen. Belohnungen für Impfungen seien „definitiv eine Option“, sagte Hans mit Verweis auf andere Staaten am Montag im „Morgenmagazin“ des ZDF. Als Beispiel nannte er eine Verlosung unter Impfwilligen.

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„Wir müssen jetzt vor die Haustür gehen“, sagte Hans. Bislang seien die Menschen in Praxen und Impfzentren gegangen, um sich impfen zu lassen. „Jetzt müssen wir zu den Menschen kommen, die noch nicht geimpft sind“, sagte der CDU-Politiker. Unter anderem schlug er vor, dass Eltern morgens in Grundschulen und Kindertagesstätten ein Impfangebot bekommen. Er sprach davon, „ein bisschen den sozialen Druck zu erhöhen“, um Herdenimmunität zu erreichen.

Althusmann für mehr Angebote abseits von Impfzentren und Arztpraxen

Auch der niedersächsische Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) sprach sich für mehr Angebote für Corona-Schutzimpfungen außerhalb von Impfzentren und Arztpraxen aus. „Wir müssen jedenfalls niedrigschwelliger werden und ja, vielleicht auch anbieten, zum Beispiel am Rande von Wochenmärkten oder in Einkaufszentren zu impfen“, sagte er der „Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft“ (Montag).

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Zudem sollten aus seiner Sicht verstärkt Familien mit Sprachbarrieren kontaktiert werden. „Um diese müssen wir uns gezielt kümmern und dabei enger mit den Verbänden kooperieren. Es darf nicht an Sprachbarrieren scheitern, wenn Menschen impfwillig sind“, sagte Althusmann. Er wandte sich allerdings zugleich gegen Gutscheine oder Lotterien als Anreize für eine Impfung.

Nach den aktuellsten Angaben des Bundesgesundheitsministeriums waren am Freitag vergangener Woche rund 35 Millionen Menschen in Deutschland vollständig gegen Corona geimpft. Das entspricht 42,1 Prozent der gesamten Bevölkerung. 58,2 Prozent haben mindestens eine Impfdosis erhalten.

Humangenetiker für Impfpflicht für Personal in Kitas und Schulen

Der Humangenetiker Wolfram Henn sprach sich unterdessen für eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen aus. „Wir brauchen eine Impfpflicht für das Personal in Kitas und Schulen“, sagte der Mediziner, der dem Deutschen Ethikrat angehört, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag). Lehrkräfte und Kita-Erzieherinnen sollten so vor allem Kinder unter zwölf Jahren schützen, die keine Impfung bekommen können.

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„Wer sich aus freier Berufswahl in eine Gruppe vulnerabler Personen hineinbegibt, trägt eben besondere berufsbezogene Verantwortung“, argumentierte er. Zwar hätten Kinder selbst ein geringes Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken, „man muss aber weiter damit rechnen, dass sie das Virus in ihre Familien tragen und Menschen aus Risikogruppen infizieren“, sagte Henn, Professor für Humangenetik an der Universität des Saarlandes.

Der Mediziner verwies auf Krebspatienten in Familien, die aufgrund akuter Therapien noch gar nicht geimpft werden konnten. Diese Gruppe gelte es jetzt durch eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen zu schützen.

RND/epd

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