Kampf gegen Hunger: Müller fordert neue Milliardenhilfen
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/GRN3ODNLDZG37NQRW5OSYKPHPY.jpeg)
Weltweit ist die Zahl der Hungernden wieder gestiegen.
© Quelle: Farah Abdi Warsameh/AP/dpa
Berlin. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hat neue Milliardenhilfen und radikale Agrarreformen gefordert, um die Unterernährung von 690 Millionen Menschen weltweit zu stoppen. “Hunger ist und bleibt der größte vermeidbare Skandal. Der Planet hat die Ressourcen, zehn Milliarden Menschen zu ernähren”, sagte der CSU-Politiker am Montag. Er verwies auf zwei neue internationale Studien, nach denen jährlich 14 Milliarden Dollar (11,9 Milliarden Euro) zusätzliche Investitionen und eine “Agrarrevolution” notwendig sind, um den Hunger in den nächsten zehn Jahren zu besiegen. “Dies darf nicht am politischen Willen scheitern”, betonte Müller.
An den Studien, die an diesem Dienstag auf einer Konferenz vorgestellt werden, waren die Cornell University im US-Bundesstaat New York, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), des International Food Policy Research Institute und das Zentrum für Entwicklungsforschung der Universität Bonn beteiligt. Die Wissenschaftler schlagen Investitionen unter anderem in besseres Saatgut und eine bessere Bewässerung vor. Um alle Menschen zu ernähren, müsse die Landwirtschaftsproduktion bis 2050 um 60 Prozent steigen.
Zahl der Hungernden weltweit steigt
Müller betonte, dass Deutschland inzwischen rund zwei Milliarden Euro pro Jahr in Ernährungssicherung und ländliche Entwicklung investiere und damit doppelt so viel wie 2013. Damit sei die Ernährung von 20 Millionen Menschen gesichert worden und acht Millionen Menschen seien aus Hunger und Mangelernährung geführt worden.
In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der Hungernden weltweit wieder gestiegen. Zurückgeführt wird diese Entwicklung vor allem auf Konflikte und Bürgerkriege wie in Syrien oder im Jemen. Hinzu kommen die Heuschreckenplage in Ostafrika, der Klimawandel und aktuell die Corona-Pandemie.
RND/dpa