„Humane Verantwortung“: Deutschland nimmt mehr afghanische Helfer auf

Ein Bundeswehrsoldat (l) und ein Dolmetscher (r) sprechen nahe Kundus im Distrikt von Char Darreh mit einem Mann. Fast 3400 Menschen aus Afghanistan haben über das 2013 eingerichtete Aufnahmeprogramm für ehemalige Ortskräfte und ihre Familien bisher in Deutschland eine neue Heimat gefunden. Wie das Bundesinnenministerium auf Anfrage mitteilte, sind über die Jahre auf diesem Weg 3394 Menschen nach Deutschland eingereist: 798 ehemalige Ortskräfte mit insgesamt 2596 Angehörigen.

Ein Bundeswehrsoldat (l) und ein Dolmetscher (r) sprechen nahe Kundus im Distrikt von Char Darreh mit einem Mann. Fast 3400 Menschen aus Afghanistan haben über das 2013 eingerichtete Aufnahmeprogramm für ehemalige Ortskräfte und ihre Familien bisher in Deutschland eine neue Heimat gefunden. Wie das Bundesinnenministerium auf Anfrage mitteilte, sind über die Jahre auf diesem Weg 3394 Menschen nach Deutschland eingereist: 798 ehemalige Ortskräfte mit insgesamt 2596 Angehörigen.

Berlin, Rust. Die Bundesregierung will mehr afghanische Helfer der Bundeswehr in Deutschland aufnehmen, um sie nach dem Abzug der Nato-Truppen vor möglichen Racheaktionen der Taliban zu schützen. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) sagte am Freitag zum Abschluss der Innenministerkonferenz (IMK) im badischen Rust, die Bundesregierung habe vor der Innenministerkonferenz aus „humaner Verantwortung“ über die Aufnahme der Ortskräfte entschieden.

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Er bestätigte damit einen Bericht des „Spiegels“ (Freitag), wonach nicht nur Helfer nach Deutschland kommen dürfen, die in den vergangenen beiden Jahren für die Bundeswehr gearbeitet haben, sondern auch Ortkräfte, die bereits seit 2013 wegen ihrer Tätigkeit für die Bundeswehr eine Gefährdung angezeigt haben. „Die Zweijahresfrist ist gefallen“, sagte Seehofer.

Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) begrüßte den Beschluss der Bundesregierung und erklärte, er gelte für alle Ortskräfte, die seit 2013 für die Bundeswehr oder die Bundespolizei gearbeitet haben. Die Innenminister hätten sich zudem dafür ausgesprochen, die Visa-Verfahren für die Menschen zu verschlanken und die Bundesregierung darum zu bitten, die Kosten für die Ausreisen zu übernehmen.

350 Personen

Der „Spiegel“ hatte berichtet, dass die mit Afghanistan befassten Ressorts der Bundesregierung sich am Rande der Kabinettssitzung am vergangenen Mittwoch darauf verständigt hatten, dass neben den rund 400 bereits für die Ausreise erfassten lokalen Helfern und ihren Familien weitere sogenannte Ortskräfte eine Einreiseerlaubnis erhalten können.

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Laut internen Schätzungen gehe es um etwa 350 Personen. Da auch deren Ehefrauen und Kinder geschützt werden sollen, rechne die Bundeswehr insgesamt mit rund 1.500 weiteren Ausreiseberechtigten. Seit 2013 hat Deutschland dem „Spiegel“-Bericht zufolge 798 ehemalige Ortskräfte mit 2.596 Familienangehörigen aufgenommen.

RND/epd

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