Nach Eklat im Kanzleramt

Abbas stellt klar: Holocaust ist das abscheulichste Verbrechen der Geschichte

Mahmud Abbas, Präsident des Staates Palästina, nahm Stellung zu seiner umstrittenen Aussage in Berlin.

Mahmud Abbas, Präsident des Staates Palästina, nahm Stellung zu seiner umstrittenen Aussage in Berlin.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat am Mittwoch nach seinen höchst umstrittenen Äußerungen zum Holocaust in Berlin eingelenkt. „Präsident Abbas bekräftigt, dass der Holocaust das abscheulichste Verbrechen der modernen menschlichen Geschichte ist“, schrieb die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.

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„50 Massaker, 50 Holocausts“: Die Abbas-Äußerung im Video
News Bilder des Tages Olaf Scholz trifft Mahmoud Abbas in Berlin Bundeskanzler Olaf Scholz SPD und Mahmoud Abbas Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde während der gemeinsamen Pressekonferenz am 16.08.2022 im Bundeskanzleramt in Berlin. Berlin Bundeskanzleramt Berlin Deutschland *** Olaf Scholz meets Mahmoud Abbas in Berlin German Chancellor Olaf Scholz SPD and Mahmoud Abbas President of the Palestinian Authority during the joint press conference on 16 08 2022 at the Federal Chancellery in Berlin Berlin Federal Chancellery Berlin Germany

Bei seinem Besuch im Berliner Kanzleramt warf der Palästinenser-Präsident Israel einen Holocaust an den Palästinensern vor.

Abbas hatte am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin Israel einen vielfachen Holocaust an den Palästinensern vorgeworfen. „Israel hat seit 1947 bis zum heutigen Tag 50 Massaker in 50 palästinensischen Orten begangen“, sagte er und fügte hinzu: „50 Massaker, 50 Holocausts.“

Palästinenserpräsident rudert zurück

Abbas sagte am Mittwoch laut Wafa, er habe in Berlin nicht die Einzigartigkeit des Holocaust infrage stellen wollen. Gemeint habe Abbas vielmehr „die Verbrechen und Massaker gegen das palästinensische Volk, die Israels Streitkräfte seit der Nakba begangen haben“, sagte Abbas den Angaben zufolge. „Diese Verbrechen haben bis zum heutigen Tage nicht aufgehört.“

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Der historische Hintergrund: Aus einem Teil des britischen Mandatsgebiets Palästina wurde 1948 Israel. Die arabischen Nachbarn griffen den neuen Staat an. Im Zuge der darauf folgenden Kämpfe flohen rund 700.000 Palästinenser oder wurden vertrieben. Daran gedenken die Palästinenser jährlich als Nakba („Katastrophe“).

Kanzler Scholz in der Kritik

Scholz hatte die Äußerung von Abbas in der Pressekonferenz am Dienstagnachmittag nicht erwidert und ist dafür von Oppositionspolitikern scharf kritisiert worden. Erst am Abend sagte er der „Bild“-Zeitung: „Gerade für uns Deutsche ist jegliche Relativierung des Holocaust unerträglich und inakzeptabel.“

Am Mittwoch schrieb Scholz bei Twitter: „Ich bin zutiefst empört über die unsäglichen Aussagen des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas. Gerade für uns Deutsche ist jegliche Relativierung des Holocaust unerträglich und inakzeptabel. Ich verurteile jeden Versuch, die Verbrechen des Holocaust zu leugnen.“

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RND/dpa

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